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Signifikanter Herz-Kreislauf-Schutz: Magnesium senkt Blutdruckwerte – Große Meta-Analyse bestätigt

Magnesium – unentbehrlich für Muskel- und Herzmuskelzellen: Magnesium entspannt die Muskulatur, weitet die Blutgefäße, regt die Blutzirkulation an und verbessert die Sauerstoffversorgung in den Herzmuskelzellen.

Eine täglich erfolgende Ergänzung mit Magnesium führt zu einer klinisch signifikanten Senkung des Blutdrucks. Das ist das Ergebnis einer britischen Meta-Studie, die die Daten von 22 Erhebungen und insgesamt 1.173 Teilnehmern zur Wirksamkeit des Minerals auswertete. Weiterlesen

Zusätzliche Vitamine und Mineralstoffe sind gut für ungeborenes Kind

Erhält der Körper nicht die ausreichende Menge ALLER Nahrungsbestandteile - Makro- und Mikronährstoffe - spricht der Fachmann von Mangelernährung. Der mangelernährte Organismus kann nicht mehr optimal funktionieren. Wachstums- und Regenerationsprozesse sind gestört und der Körper entwickelt verschiedene Mangelerkrankungen.

Die Supplementierung von Mikronährstoffen, sprich Vitaminen und Mineralstoffen, während der Schwangerschaft fördert das spätere Wachstum des ungeborenen Kindes. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie des Prinz Leopold Institut für Tropenmedizin in Antwerpen, Belgien (ITM).

Die Wissenschaftler unter der Leitung von Dr. Dominique Roberfroid untersuchten die Auswirkung einer Supplementation mit 15 ausgewählten Vitaminen und Mineralstoffen bei 1.500 schwangeren Frauen zweier Gesundheitszentren in Burkina Faso. Roberfroid und seine Kollegen teilten die 1.500 schwangere Frauen in zwei Gruppen ein: Die Hälfte der Teilnehmerinnen erhielt eine tägliche Ergänzung aus 15 miteinander kombinierten Mikronährstoffen, die zweite Gruppe erhielt „lediglich“die von der WHO empfohlene Nahrungsergänzung mit Eisen und Folsäure.
Die Auswetung der Ergebnisse machte für die Wissenschaftler erkennbar, dass die Säuglinge der Gruppe mit der umfassenden Mikronährstoffergänzung im Durchschnitt signifikant schwerer waren. Zudem konnten die Forscher eine lineare Dosis-Wirkung-Beziehung feststellen: Die positiven Effekte einer Mikronährstoff-Ergänzung auf das spätere Wachstum zeigten sich kumulativ, so das wissenschaftliche Team. Um so früher in der Schwangerschaft mit einer Multi-Ergänzung begonnen wurde, desto deutlicher zeigten sich die Effekte.
Bis jetzt bestand die Annahme, dass eine Mikronährstoffsubstitution vor allem für werdende Mütter wichtig ist, so Dr. Roberfroid, Leiter der Studie. Die neuen Erkenntnisse sprächen jedoch dafür, dass eine Nährstoffergänzung gleichfalls für das Wachstum und die Entwicklung des Ungeborenen von großer Bedeutung ist.

Mikronährstoff-Mangel in Entwicklungsländern

Mikronährstoffe sind essentielle Nährstoffe. Bereits bei einer geringen Unterversorgung, beispielsweise bei Folsäure, Eisen, Kupfer, Jod, Selen, Zink oder dem B-Vitamin-Komplex sind die Konsequenzen für den Organismus gravierend. In Schwellen- und Entwicklungsländern mit niedrigen und mittleren Einkommen ist die Ernährung werdender Mütter oft von geringer Qualität. Dies führt zu weitverbreiteten Wachstumsstörungen des Fötus im Mutterleib und erhöht das Risiko für Erkrankungen im späteren Leben des ungeborenen Kindes.
Aufgrund der kumulativen Wirkung empfehlen die Forscher mit einer Ergänzung mit Mikronährstoffen während einer Schwangerschaft so früh wie möglich – im besten Falle bereits vor der Empfängnis – zu beginnen.

Quelle: Roberfroid et al.: Prenatal Micronutrient Supplements Cumulatively Increase Fetal Growth. The Journal of Nutrition Volume 142, Number 3, Pages 548-554, doi: 10.3945/​jn.111.148015J.

Weiterführende Quelle: Wikipedia-Eintrag zu Vitaminmangel

Regelmäßige Multivitamin-Ergänzung kann Darmkrebsrisiko senken

Da die Symptome lange Zeit unauffällig sind, wird Darmkrebs oft erst in einem späten Stadium erkannt. Dies führt zu jährlich 30.000 Todesfällen in Deutschland. Viele Vitamine und Mineralstoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe besitzen eine antikanzerogene Wirkung und bieten damit vorbeugend ein hohes natürliches Schutzpotential gegen eine Krebsentstehung. Da die Mehrheit der Bevölkerung über ihre Ernährung zu wenig dieser Schutzstoffe aufnimmt, könnten nach neuesten Studien viele Menschen von einer täglichen Nahrungsergänzung an protektiven Mikronährstoffen profitieren.

Die tägliche Ergänzung mit einem ausgewogenen Multipräparat mit Vitaminen und Mineralstoffen trägt dazu bei, das gesundheitliche Risiko für die Entwicklung von Dickdarmkrebs (Kolorektales Karzinom) signifikant zu senken. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie, die in der kanadischen Fachzeitschrift Canadian Journal of Physiology and Pharmacology (CJPP) veröffentlicht wurde.

“Die aktuelle Studie liefert wichtige Anhaltspunkte für zukünftige Forschungsrichtungen, da es die Bedeutung von Vitaminen und Mineralstoffen für die Krebsvorsorge aufzeigt.” kommentiert Dr. Grant Pierce, Herausgeber des Fachblatts CJPP, die vorliegende Untersuchung. Die Wissenschaftler fütterten Ratten über einen Zeitraum von 32 Wochen mit einer fettreichen Kost (20 % Fett). Die Ratten wurden in sechs Gruppen unterteilt, denen unterschiedliche Kombinationen von Vitaminen und Mineralstoffen beigefüttert wurden. Die Ergebnisse zeigten, dass Ratten, deren Ernährung einen hohen Fett- sowie niedrigen Ballaltstoffanteil aufwies und denen keine Multi-Eränzung zugefüttert wurden, eine signifikante (um 84%) höhere Bildung von Krebsvorstufen aufwiesen, verglichen mit Ratten, die eine tägliche Multivitamin- und Mineralstoff-Ergänzung erhielten. Die Forscher schlussfolgern, dass “die regelmäßige Ergänzung mit einem Multivitamin- und Mineralstoffpräparat das chemopräventive Potential gegen Krebsentwicklung synergistisch vermindert und damit, das Risiko für die Ausbildung eines Darmkrebs verringern kann.”

Darmkrebs – Deutschland zweithäufigste Krebsart

Darmkrebs ist für beide Geschlechter derzeit die zweithäufigste Krebsform in Deutschland. Jedes Jahr erkranken über 70.000 Menschen an Darmkrebs, nahezu 30.000 Todesfällen jährlich verzeichnet die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister. Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, beträgt etwa 6 Prozent, das Risiko für einen Krebstod infolge von Darmkrebs liegt derzeit bei 2,5 – 3 Prozent. Risikofaktoren für Darmkrebs sind neben hohem Alter (90 Prozent der Dickdarm-Krebsfälle treten ab dem 50. Lebensjahr auf) die Ernährungsweise. Dabei sind die wichtigsten Ernährungsfaktoren ein zu niedriger Ballaststoffanteil, zu viel gesättigte Fettsäuren (rotes Fleisch, Wurstwaren) und zu wenig unverarbeitete Nahrungsmittel wie Obst und Gemüse. Dies erhöht die Gefahr der Unterversorgung an bestimmten Vitaminen und Mineralstoffen mit antikanzerogenem Schutzpotential.

Quelle: Albert Baskar Arul, Ignacimuthu Savarimuthu, Mohammed A. Alsaif, Khalid S. Al Numair: Multivitamin and mineral supplementation in 1,2-dimethylhydrazine induced experimental colon carcinogenesis and evaluation of free radical status, antioxidant potential, and incidence of ACF. Canadian Journal of Physiology and Pharmacology, 2012.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Darmkrebs (Kolorektales Karzinom)

Calcium aktiviert Immunzellen

Mikroskopieaufnahme eines T-Lymphozyten oder kurz T-Zelle. Das „T“ im Namen steht für den Thymus, dem Organ, in dem die Zellen ausreifen. T-Zellen gehören zur Gruppe von weißen Blutzellen, die dem Immunsystem dienen. Über immunologische Synapsen „kommunizieren“ die Zellen miteinander. Für die Aktivierung der T-Zellen wird Calcium aus den Calciumspeichern freigesetzt. Über Calciumsignale werden die T-Lymphozyten aktiviert und die immunologische Abwehr in Gang gesetzt.

Wissenschaftlern ist es gelungen, den Einfluss von Calcium auf das Immunsystem zu entschlüsseln. Die Analyse an immunologischen Synapsen mittels hochauflösender Mikroskope zeigte, dass Calcium regulierend und aktivierend auf die Immunzellen des menschlichen Abwehrsystems wirkt.

Professor Dr. Heiko Rieger der Universität Saarland erklärt „Für uns zeigte sich auf beeindruckende Weise, wie physikalische Prinzipien dazu beitragen, fundamentale zelluläre Signalmechanismen – in diesem Fall in menschlichen T-Zellen – zu verstehen“. Die Forscher analysierten in ihrer Untersuchung das Wirkprinzip von Calcium in sehr kleinen Nanobereichen an immunologischen Synapsen von T-Zellen. T-Zellen sind eine Zellgruppe der Lymphozyten, der weißen Blutkörperchen, und spielen eine entscheidende Rolle im menschlichen Abwehrsystem des Körpers. Der Begriff nano bedeutet sehr klein (von griech. nannos/lat. nanus: „Zwerg“). Unter Nano-Partikel werden Partikel mit einer Teilchengröße kleiner als 100 nm (= 0,0001 mm) verstanden. Die wissenschaftliche Arbeitsgruppe um Professor Heiko Rieger und Professor Markus Hoth ist es dabei gelungen, das genau aufeinander abgestimmte Zusammenspiel von Calciumkanälen, Calciumpumpen und den Mitochondrien im Detail mit hochauflösenden Mikroskopietechniken zu bestimmen.

Die filigrane Aufgabe des menschlichen Immunsystems besteht darin, Freund von Feind zu unterscheiden. Hierzu entwickeln spezialisierte Zellen des Immunsystems, die T-Zellen, Kontakte mit anderen Zellen aus, so genannte immunologische Synapsen. „Ähnlich wie bei einer Synapse zwischen Nervenzellen werden an der immunologischen Synapse Informationen zwischen verschiedenen Zellen ausgetauscht – ein Schritt, der für die Aktivierung des Immunsystems von entscheidender Bedeutung ist“, erklärt Markus Hoth.

Entscheidend hierbei ist der Anstieg der Calciumkonzentration innerhalb der T-Zellen, da die T-Zelle über Calciumsignale aktiviert wird. Über diesen Mechanismus kontrollieren und regulieren Calciumsignale die essentiellen Immunfunktionen und tragen wesentlich dazu bei, die Balance des Immunsystems zu bewahren. Calciumsignale steuern die Immunreaktion gegenüber Viren ebenso wie die Hemmung von Immunreaktionen gegenüber unbedenklichen Stoffen. Abhängig sind diese Prozesse von der Konzentration der Calciumsignale.

Viel benötigtes Calcium

Calcium kommt im gesunden Erwachsenenkörper in größerer Menge als jeder andere Mineralstoff vor: 1.000 – 1.500 g. Bei mangelhafter Calciumzufuhr holt sich der Körper – um die für alle Funktionen wichtige Calciumkonzentration im Blut zu gewährleisten (u.a. für Immunfunktionen) – das benötigte Calcium aus dem Knochengewebe. Bei einer negativen Calciumbilanz wird soviel des Minerals aus dem Knochen herausgelöst, dass die Festigkeit (Knochendichte) abnimmt und der Knochen eine hohe Brüchigkeit aufweist.

Erwachsenen wird daher empfohlen, pro Tag 1.000 bis 1.200 mg Calcium aufzunehmen. Gleichzeitig sollte auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D geachtet werden, um die Einlagerung von Calcium in die Knochen zu gewährleisten. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Calcium, Vitamin D und anderen wichtigen Stoffen für die Knochen z. B. Genistein stellt für viele Menschen eine wichtige Ergänzung dar.

Quelle: Quintana A, Pasche M, Junker C, et al. Calcium microdomains at the immunological synapse: how ORAI channels, mitochondria and calcium pumps generate local calcium signals for efficient T-cell activation. The EMBO Journal 30, 3895 – 3912 2011 | :10.1038/emboj.2011.289

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Calcium

Höhere Magnesium-Werte senken Schlaganfall-Risiko: Meta-Analyse veröffentlicht

Das Nerven-Mineral schützt vor Schlaganfall: Magnesium senkt den Blutdruck und wirkt sich günstig auf Glukose- und Lipid-Konzentrationen und damit die Gefäßfunktionen aus

Das essentielle Nerven- und Muskel-Mineral Magnesium ist bekannt für seinen beruhigenden Einfluss auf Muskel- und Nervenzellen. Dergleichen entfaltet Magnesium auch im Gefäßsystem seine entspannende Wirkung.

Eine aktuelle aus Schweden stammende Meta-Studie untersuchte den Einfluss der Magnesiumzufuhr auf das Schlaganfall-Risiko. Nach Auswertung von sieben prospektiven Studien aus den letzten Jahren kam das Forscherteam um S.C. Larsson zu dem Ergebnis, dass eine erhöhte Magnesiumaufnahme das Risiko eines Schlaganfalls bei männlichen Rauchern signifikant verringert.

Im Rahmen der Meta-Analyse wurden die Daten aus sieben prospektiven klinischen Studien mit insgesamt 241.378 Teilnehmern untersucht und der Zusammenhang zwischen Magnesiumzufuhr und Schlaganfallrisiko analysiert.

Die Untersuchung zeigte unter Bereinigung verschiedener Einflussfaktoren eine „statistisch signifikante inverse Assoziation zwischen Magnesiumaufnahme und Schlaganfall-Risiko“ – auf deutsch: einen signifikanten Zusammenhang zwischen einer erhöhten Aufnahme von Magnesium und einem verminderten Schlaganfallrisiko, insbesondere für den ischämischen Schlaganfall (häufigste Schlaganfall-Art).

Hintergrund: Der „Schlaganfall“, „Gehirnschlag“ oder „Apoplex“ definiert das Absterben von einzelnen Gehirnarealen meist durch eine Verstopfung einer Arterie. Hierbei spricht man von einem „ischämischen“ Schlaganfall – im Gegensatz zu den seltener auftretenden „hämorragischen“ Schlaganfällen, die durch Arterienblutungen im Gehirn ausgelöst werden.

So wirkt Magnesium auf die Blutgefäße

Nach Meinung der Wissenschaftler liegt der risiko-mindernde Effekt von Magnesium vor allem in seiner Fähigkeit begründet, den Blutdruck zu senken. Die muskel-relaxierende (entspannende) Eigenschaft des Minerals bewirkt eine Entspannung der glatten Muskelzellen unserer Gefäßwände, senkt damit den Blutdruck und verbessert die Gefäßfunktionen. Zudem reduziert Magnesium die Blut-Glukose- und Lipidkonzentrationen und verringert die Oxidation von Blutfetten.

Quelle: Larsson S. C. et al. Dietary magnesium intake and risk of stroke: a meta-analysis of prospective studies. Am J Clin Nutr. Published online December 2011.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Magnesium