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Vitamin C

Zitrusfrüchte wie Orangen, Zitronen und Grapefruits enthalten in reifem Zustand unmittelbar nach der Ernte viel Vitamin C. Der Gehalt sinkt jedoch mit jedem Tag der Lagerhaltung.

Beschreibung

Das wasserlösliche Vitamin C, auch Ascorbinsäure genannt, ist das wichtigste Antioxidans, das gleichzeitig innerhalb und außerhalb der Zelle aktiv ist. Ascorbinsäure ist aber auch für zahlreiche lebensnotwendige Körpervorgänge essentiell. Vitamin C ist an der Immunabwehr beteiligt, wichtig für den Aufbau von Bindegewebe und Knochensubstanz, den Hormon- und Neurotransmitter-Stoffwechsel, die Eisenaufnahme, die Folsäure-Aktivität (Zellbildung) und den Zellschutz.
Interessant: Lediglich Menschen, Menschenaffen und Meerschweinchen können Ascorbinsäure nicht selbst synthetisieren und sind auf die exogene Vitamin-C-Zufuhr über die Nahrung angewiesen. Pflanzen und die meisten Tiere hingegen sind fähig, das Vitamin dank eines speziellen Enzyms aus Glucuronsäure selbst herzustellen. Ohne Vitamin-C-Zufuhr entsteht beim Menschen ein subklinischer Skorbut: Vitamin C-Mangel schwächt die gesamte Immunabwehr und steigert das Risiko, Krebs zu entwickeln sowie degenerative Erkrankungen zu entwickeln.

Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen
• Antioxidans
• Immunstärkung
• Bildung von Kollagen für Bindegewebe
• Aktivierung von Folsäure
• Bildung von Neurotransmittern
• Entgiftung
• Cholesterinabbau

Antioxidans

Vitamin C ist das wichtigste Antioxidans, das in flüssigen Bereichen außerhalb der Zelle wirksam ist. Vitamin C ist im Blut, in allen Körperflüssigkeiten und in der Zellflüssigkeit enthalten, wo es Zellen, Körpersubstanzen und die DNA vor der Oxidation durch freie Radikale schützt. Die antioxidative Wirksamkeit ist sowohl für die zelluläre als auch die humorale Immunabwehr wichtig. Vitamin C macht insbesondere toxische Sauerstoffradikale, wie Superoxide, Wasserstoffperoxid, Singulett-Sauerstoff sowie Hydroxyl- und Peroxylradikale unschädlich.

Immunstärkung

Vitamin C erhöht die Beweglichkeit und die Aktivität der Abwehrzellen, so dass diese schneller für immunologische Abwehrfunktionen bereitstehen. So steigert das Vitamin die Blutkonzentration an Interferon, das als Reaktion auf einen Virusinfekt gebildet wird.

Bildung von Kollagen für Bindegewebe

Vitamin C ist als Cofaktor zahlreicher Enzymsysteme essentiell z.B. bei der Kollagenbildung. Im kollagenen Binde- und Stützgewebe kommt es unter Mitwirkung von Vitamin C zur Bildung von Hydroxyprolin und Hydroxylysin. Diese beiden Bindegewebs-Eiweiße tragen zur Stabilisierung und Quervernetzung des Bindegewebes bei. Kollagen ist der Stabilität gebende Bestandteil verschiedener Körperteile wie Haut, Knochen, Knorpel, Sehnen und des Halteapparats der Zähne. Ascorbinsäure ist demzufolge für die Wundheilung, Narbenbildung und das Wachstum (Neubildung von Knochen, Knorpel und Zahnbein) unerlässlich.

Eisenstoffwechsel
Vitamin C verstärkt die Resorption und Verwertung von Eisen im Körper enorm. Das Vitamin hemmt die Komplexbildung von Eisen mit Phytaten (in Getreide, Mais, Reis sowie Vollkorn- und Sojaprodukten), Tanninen (in Kaffee und Tee) und Polyphenolen (in schwarzem Tee), welche die Eisenaufnahme hemmen. Indem Vitamin C deren Wirkung abschwächt, wird die Eisenaufnahme erhöht. Zudem stimuliert Vitamin C den Einbau in das Eisenspeicherprotein Ferritin und erhöht die Stabilität des so genannten Ferritin-Eisenkerns.

Bildung von Carnitin
Nur das gleichzeitige Vorhandensein von Vitamin C, Niacin und Vitamin B6 ermöglicht die Bildung von Carnitin. Carnitin ist eine vitaminähnliche Substanz, die die Energiebildung unterstützt. Ist nicht ausreichend Vitamin C vorliegend, geht der Carnitinspiegel zurück, die Energieproduktion kann sinken und es kann zu Muskelschwäche, Erschöpfungszuständen und bei einer gewünschten Gesichtsreduktion zu Stagnationen kommen.

Aktivierung von Folsäure
Vitamin C ist bei der Umwandlung von Folsäure in seine aktive Form als Tetrahydrofolsäure beteiligt und schützt das B-Vitamin vor oxidativen Schäden.

Entgiftung
Vitamin C wirkt aktivierend auf das entgiftende Enzymsystem der Leber, das das Blut reinigt und Giftstoffe unschädlich macht und ausscheidet.

Bildung von Neurotransmittern
Ascorbinsäure ist als Coenzym für eine Reihe von Hormonen zuständig. Neben der Synthese von Noradrenalin ist es auch für die Biosynthese von Adrenalin zuständig.

Anwendungsbereiche
• Gefäßschutz (Arteriosklerose)
• Eisenmangel
• Krebsprävention
• Abwehrstärkung
• Allergien
• Hämorrhoiden
• Knochenerkrankungen
• Katarakt, Glaukom, und Makula-Degeneration
• Wundheilung
• Zahnfleischschwund
• Entgiftung von Schwermetallen

Gefäßschutz (Arteriosklerose)
Vitamin C schützt die Gefäßinnenwände, das so genannte Endothel. Es ist damit wichtig für eine gesunde Gefäßfunktion, die Blutdruckregulierung und ein funktionierendes Herz-Kreislauf-System. Da es zudem die Ausscheidung von Cholesterin fördert und vor Oxidation des Cholesterins schützt, wirkt Vitamin C zweifach gefäßprotektiv.

Eisenmangel

Durch den resorptionsfördernden Einfluss unterstützt Vitamin C die Eisen-Supplementierung bei Eisenmangel resp. beugt klinischem Eisenmangel vor.

Krebsprävention

Durch seine zentrale Rolle im antioxidativen Schutzsystem und beim Schutz vor karzinogenen (krebsverursachenden Stoffen) senkt Vitamin C das Krebsrisiko bedeutsam. Im Besonderen konnte das für die Krebsarten des gesamten Verdauungstrakts und des Unterleibs nachgewiesen werden.

Abwehrstärkung
Zellen des Immunsystems besitzen etwa den 40-fachen Gehalt an Vitamin C im Gegensatz zu normalen Blutzellen.

Allergien, Asthma
Vitamin C besitzt eine Antihistamin-Wirkung. Es hat bei Asthma-Beschwerden, Lebensmittel-, Pollen- und anderen Allergien eine lindernde Wirkung.

Katarakt, Glaukom, und Makula-Degeneration

Augenerkrankungen im Alter sind degenerative Erkrankungen, deren Entstehung durch oxidativen Stress (freie Radikale) in großem Maße gefördert wird. Neben den Carotinoiden und Glutathion ist Vitamin C für den antioxidativen Schutz der Augen verantwortlich.

Entgiftung von Schwermetallen
Die Eigenschaft von Vitamin C, Stoffe zu binden und auszuscheiden, wird insbesondere bei akuten Schwermetallvergiftungen unterstützend eingesetzt.

Erhöhter Bedarf und Mangel

Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
• Zufuhrmangel durch einseitige Ernährung, Reduktionsdiäten, Verzehr stark erhitzter oder lange gelagerter Nahrungsmittel (Vitamin C ist hitze-, licht- und sauerstoffempfindlich)
• hohe Stressbelastung, Leistungssport
• Zigaretten- und Alkoholkonsum
• Wachstumsphasen
• chronische Erkrankungen
• Immunschwäche
• Medikamenteneinnahme

Mangelsymptome
Der Name Ascorbinsäure leitet sich von der Vitamin C-Mangelerkrankung Skorbut ab, die durch Ascorbinsäure verhindert resp. geheilt werden kann. Dieser klinische Mangel an Vitamin C ist hierzulande höchst selten, aber auch latent zu geringe Aufnahmen haben ihre Folgen. Typische Symptome sind
• beeinträchtigte Bindegewebsbeildung
• Immunschwäche
• Infekt- und Stressanfälligkeit
• Leistungsschwäche, Müdigkeit, Abgespanntheit
• Hautveränderungen, raue Haut durch Ansammlung von Keratin in den Haarfollikeln
• Wundheilungsstörungen
• Zahnfleischbluten
• Allergieneigung


Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Eine allgemeine Prävention mit Vitamin C zwischen 200 und 1.000 mg wird allgemein empfohlen. Für therapeutische Zwecke (unter therapeutischer Empfehlung) kann sich die Zufuhr auf bis zu mehrere Gramm täglich steigern.

Gegenanzeigen/Überdosierung
Ein toxischer Effekt von Vitamin C ist nicht bekannt. Bei Megadosen von mehreren Gramm kann es zu Durchfall kommen. Die als sicher geltende tägliche Langzeit-Einnahme liegt bei 2.000 mg täglich.

Einnahmehinweis
In Kombination mit Bioflavonoiden wird Vitamin C besonders gut aufgenommen und verwertet.


Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Vitamin C

Vitamin-C-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Nachtkerzenöl

Das Samenöl der Nachtkerze (Oenothera biennis) ist besonders reich an entzündungslindernden Fettsäuren

Beschreibung

Die Nachtkerze (Oenothera biennis) ist eine aus Nordamerika stammende Pflanze, die seit dem 17. Jahrhundert Teil der europäischen Heilkunde ist. Ihren Namen verdankt die Nachtkerze ihrem senkrechten Wuchs und ihrer nächtlichen Blütenöffnung. Die ölhaltigen Samen der Nachtkerze wurden vor mehr als 500 Jahren bereits von den Algonkin-Indianern zerstampft und für verschiedene medizinische Zwecke genutzt. Die in den Samenkapseln bis zu 150.000 enthaltenen Samen, produzieren ein Öl, das außergewöhnlich reich an den mehrfach ungesättigten, essentiellen Fettsäuren Gamma-Linolensäure (GLA) und Linolsäure (LA) ist. Besonders GLA ist eine Fettsäure, die in Nahrungsmitteln nur in geringen Mengen zu finden ist.
Aus GLA werden im Körper hormonähnliche Stoffe (Prostaglandine) gebildet, die entzündungshemmend wirken und die Membranen (Häutchen) der Nervenzellen schützen. Eine Supplementierung mit Nachtkerzenöl hat sich – oft mit Borretschöl kombiniert- als diätetisches Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung von vielen medizinischen Indikationen, die mit Entzündungsvorgängen einhergehen, bewährt, z. B. bei Neurodermitis, diabetischen Nervenschädigungen und klimakterischen Beschwerden.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Neurodermitis, Hautentzündungen mit Juckreiz
• Diabetische Nervenschädigung (Diabetische Neuropathie)
• Gynäkologische Beschwerden
• Entzündliche Gelenkerkrankungen
• Stoffwechselbedingte Ekzeme, Allergie, Schuppenflechte
• Migräne

Wirkmechanismus

Entscheidender Inhaltsstoff der Nachtkerze ist die Gamma-Linolensäure, eine dreifach ungesättigte Fettsäure. Im Körper wird Gamma-Linolensäure zu Stoffen umgewandelt, die wiederum Vorstufen bestimmter anti-inflammatorischer und immunregulierender Gewebshormone (Prostaglandine und Leukotriene) sind. Diese Gewebshormone sind schon in sehr geringen Mengen in der Lage, diverse physiologische Funktionen bei der Hemmung von Entzündungsprozessen, der Zellteilung, und der Gefäßregulation auszuüben. Zudem wird die Zusammensetzung der Zellmembranen durch die Gamma-Linolensäure günstig beeinflusst.

Wirkungen

Neurodermitis, Hautentzündungen mit Juckreiz
Supplemente mit hochdosiertem Nachtkerzenöl werden erfolgreich bei Neurodermitis-Patienten eingesetzt. Menschen, die an der Hautkrankheit Neurodermitis leiden, fehlt in den meisten Fällen ein bestimmtes Enzym, die so genannte Delta-6-Desaturase, die Linolsäure in Gamma-Linolensäure umwandelt. In einer Vielzahl an Studien konnten die positiven Effekte der Gamma-Linolensäure bei der Behandlung der Ekzemen (Hautentzündungen mit Juckreiz) belegt werden. Es verringerte sich bei allen Patienten das Ausmaß der Hautschäden und des Juckreizes. Durch die Zufuhr der Gamma-Linolensäure wird die Bildung biologisch hochaktiver Prostaglandine, insbesondere das Prostaglandine 1 angeregt. Dieses hat stark immunregulierende, entzündungs- und schmerzhemmende Eigenschaften. Daher ist Nachtkerzenöl (wie auch Schwarzkümmelöl) besonders bei allen entzündlichen Erkrankungen wie der Neurodermitis geeignet.

Gynäkologische Beschwerden:

Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Nachtkerzenöl kann PMS-Symptome (wiederkehrende Beschwerden vor Einsetzen der Regelblutung) wie Spannungszustände, Stimmungsschwankungen, Essattacken und Ödeme wirksam mildern.

Wechseljahrsbeschwerden

Gamma-Linolensäure wirkt positiv ausgleichend auf den weiblichen Hormonhaushalt und lindert Wechseljahrsbeschwerden. Gelindert werden können vor allem Hitzewallungen, Brustschwellung, Empfindlichkeit der Brust (Mastodynie), depressive Zustände sowie Reizbarkeit, allgemeine Erschöpfung und Lethargie. Da das Nachtkerzenöl gut von Schleimhäuten z.B. auch der Scheidenschleimhaut aufgenommen wird, dient es auch der Stimulierung der Östrogenausschüttung.
Auch der Feuchtigkeitsgehalt der Haut wird günstig beeinflusst. Typische Hautreizungen, die auf zu trockene Haut zurückzuführen sind, werden mittels Nachtkerzenöl gelindert.

Entzündliche Gelenkerkrankungen
Die Einnahme der Gamma-Linolensäure wirkt sich positiv auf das Beschwerdebild von rheumatischen Erkrankungen sowie Multiple Sklerose aus. Der Grund: Die aus der Gamma-Linolensäure entstehenden Prostaglandine verdrängen die für die Entzündungsprozesse der Gelenke verantwortliche Arachidonsäure und lindern damit die Entzündungsprozesse.
Da die zuviel vorhandene ungünstige Arachidonsäure erst nachhaltig verdrängt werden muss, setzen die Effekte jedoch langsam ein, so dass es mindestens 5 Wochen dauern kann, bis die Beschwerden zurückgehen. Patienten die Nachtkerzenöl über mehrere Wochen angewendet haben, benötigten weniger nicht-steroidale Antirheumatika.

Diabetesbedingte Nervenerkrankung (Diabetische Neuropathie)
Nachtkerzenöl kann bei Neuropathien in Verbindung mit Diabetes mellitus helfen, da GLA ein wichtiger Baubestandteil in der Membran von Nervenzellen ist.

 

Wirkstoffe

Nachtkerzenöl enthält etwa 9 % Gamma-Linolensäure und 72 % Linolsäure. 500 mg Nachtkerzenöl enthalten ca. 45 mg Gamma Linolensäure und 350 mg Linolsäure.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Üblich sind mindestens 5 bis 6 Wochen lang 600 mg Gamma-Linolensäure täglich über 3 Einnahmen verteilt zu verzehren. Anschließend ist die Dosierung auf die Hälfte zu reduzieren.

Gegenanzeigen

• Frauen, die an östrogenabhängiger Brustkrebserkrankung leiden, sowie Epileptiker sollten sich vor dem Verzehr mit Ihrem Arzt besprechen.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweis
Kombinationen aus Nachtkerzenöl und Borretschöl sind besonders effizient.
Ein Behandlungserfolg ist bei manchen Indikationen, wie der Neurodermitis jedoch erst nach mehreren Monaten zu erwarten

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Nachtkerzenöl

Nachtkerzenöl-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Grünlippmuschel

Grünlippmuschel (Perna canaliculus): Hochwertige Quelle für Aminozucker-Verbindungen (Glykosaminoglykane), die den Gelenkknorpel bilden

Beschreibung

Die neuseeländische Grünlippmuschel oder Grünschalmuschel (lat. perna canalicul) gehört zur Familie der Miesmuscheln. Grünlippmuschelpulver besitzt ausgezeichnete entzündungslindernde Eigenschaften und unterstützt die wichtige Funktion der Gelenkschmiere (Synovialflüssigkeit). Ihr Einsatz hat sich in der komplementären Behandlung von entzündlich-degenerativen Gelenkerkrankungen, wie Arthritis und Polyarthritis, neben der Gabe von Chondroitin und Glukosamin sehr bewährt.

Die Grünlippmuschel wird seit den sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts in Neuseeland in dafür angelegten Aquakulturen gezüchtet.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereich
Behandlung von Gelenkerkrankungen


Wirkungen

Grünlippmuschelpulver hat stark anti-inflammatorische Eigenschaften und hemmt Entzündungen des Bewegungsapparates und damit die Ursache schmerzhafter Gelenkbeschwerden bei Arthritis und Polyarthritis. Dies liegt in den enthaltenen Omega-3-Fettsäuren begründet. Sie hemmen die Bildung bestimmter Botenstoffe (Prostaglandine) aus Arachidonsäure und wirken so entzündlichen Prozessen entgegen, wie wissenschaftliche Studien zeigten.
Zudem enthält die Grünlippmuschel große Mengen an langkettigen Aminozucker-Verbindungen, die als Glykosaminoglykane (GAG) bezeichnet werden. Diese Verbindungen kommen im Knorpel und den Gelenken des Menschen vor und besitzen unentbehrliche Funktionen als Stütz-, Schutz- und Gleitsubstanzen. Glykosaminoglykane erhöhen die Viskosität der Gelenkschmiere (Synovialflüssigkeit), was zu einer besseren Versorgung des Knorpels mit essentiellen Nährstoffen führt. Die Gelenkschmiere kann dadurch ihre Funktion als Puffer wieder erfüllen, sodass die Knochenenden nicht mehr unmittelbar aneinander reiben.

Wirkstoffe

• Glykosaminoglykane (GAG): Aminozucker-Verbindungen, die in Knorpeln und Gelenken vorkommen und wichtige Funktionen als Stütz-, Schutz- und Gleitsubstanz haben.
• Omega-3-Fettsäuren (entzündungsmindernd)
• Vitamin B12
• Selen
• Eisen

Zufuhrempfehlung und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Täglich werden 1000 bis 1200 mg Grünlippmuschelpulver empfohlen, am Besten auf mehrere Mahlzeiten verteilt.

Gegenanzeigen
Für Schwangere, Stillende sowie für Menschen mit Meeresfrüchte-Allergie ist die Grünlippmuschel nicht geeignet.

Kombi-Hinweis
Durch die kombinierte (gleichzeitige) Einnahme der Grünlippmuschel mit Vitamin E, Yucca (Schidigera) Extrakt und Ingwer können die Effekte der Glykosaminoglykane synergistisch verstärkt werden. Manche Nahrungsergänzungspräparate liefern bereits diese vorteilhafte Nährstoffkombination.
Effekte sind erst nach zwei- bis vierwöchiger (täglicher) Einnahme zu spüren.

Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Grünlippmuschel

Grünlippmuschel-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Glucosamin und Chondroitin

Chondroitin und Glucosamin: fördern die Neubildung von Knorpelgewebe

Beschreibung

Glucosamin und Chondroitin sind natürliche Bestandteile des Gelenkknorpels. Als Grundssubstanzen dienen sie der ständigen Neubildung des Knorpels sowie der zähflüssigen Gelenkflüssigkeit (Gelenkschmiere, Synovia) und damit der Gleit- und Dämpfungsschichten des Bewegungsapparates. Glucosamin und Chondroitin fördern einerseits die Neubildung von Knorpelgewebe und hemmen andererseits Abbauprozesse der Chondrozyten (Knorpelzellen). Sie verbessern den Flüssigkeitsgehalt sowie die Nährstoffversorgung des Knorpels. Mediziner zählen Glucosamin und Chondroitin in der Therapie von degenerativen Gelenkerkrankungen zu den natürlichen Chondroprotectiva, den knorpeldegenerations-hemmenden Substanzen. Chondroitin und Glucosamin werden aus Schalentieren gewonnen und in der Behandlung degenerativer und entzündlicher Gelenkerkrankungen wie z.B. Arthrose und Arthritis zunehmend eingesetzt. Dabei fördern die beiden Knorpelsubstanzen einerseits den Wiederaufbau des Knorpelgewebes und haben gleichzeitig abschwellende, entzündungs- und schmerzlindernde Eigenschaften.
Die jeweils bioaktiven, also im Körper aktiven Formen, nennt man Chondroitinsulfat und Glucosaminsulfat.

Glucosamin
Glucosamin ist Hauptbaustein der so genannten Proteoglykane (genauer siehe unten), die aufgrund ihrer hohen Wasserbindekapazität als Gleitmittel in den Gelenken fungieren. Proteoglykane besitzen eine aufpolsternde Wirkung auf die Grundsubstanz des Knorpels. Glucosamin erhöht die Bildung von Proteoglykanen und Kollagen-Fasern und reguliert den Knorpel-Anabolismus (aufbauender Stoffwechselprozess). Hierdurch hilft Glucosamin dabei, abgenutzten Knorpel zu reparieren.

Chondroitin

Chondroitin ist ebenfalls ein essentieller Knorpelbestandteil. Chondroitin wirkt synergistisch mit Glucosamin. Es stimuliert die Knorpelbildung und verbessert die Elastizität und Belastbarkeit des Gelenkknorpels.

Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen
Die Wirkmechanismen von Glucosamin und Chondroitin zusammengefasst sind:
• Aufbau und Schutz des Knorpelgewebes
• Verringerung knorpelabbauender Prozesse
• Steigerung der Viskosität der Gelenkflüssigkeit (Synovia, Synovial-Flüssigkeit)
• Gesteigerte Kollagen-, Proteoglycan- und Hyaluronsäure-Bildung durch die Knorpelzellen (Chondrozyten)
• Hemmung von kollagenabbauenden Enzymen
• Entzündungshemmung (anti-inflammatorische Wirkung)

Ausführlich

Der Gelenkknorpel gleicht einem Kissen mit Stoßdämpfereigenschaften, das aus einer Matrix aus Wasser, Kollagen-Fasern und so genannten Proteoglykanen, kurz PG, aufgebaut ist. Proteoglykane sind komplexe Zuckermoleküle, die die Zwischenräume ausfüllen in denen die Kollagen-Fasern eingebettet liegen. Aufgrund ihrer Fähigkeit, Wasser anzusammeln und zu speichern – ein Gramm kann 1,5 Liter Wasser binden – sind die Proteoglykane entscheidend für die Pufferwirkung des Gelenkknorpels verantwortlich. Glucosamin und Chondroitin sind für die Herstellung von Knorpelgewebe und der Gelenkschmiere erforderlich. Die Hauptwirkung von Glucosamin und Chondroitin ist die Bildung von Knorpelsubstanz, indem sie die Synthese von Stoffen stimulieren, die für die Knorpelregeneration benötigt werden.
Mit zunehmendem Alter verliert der Körper seine Fähigkeit, Glucosamin und Chondroitin herzustellen. Der Knorpel kann in der Folge nicht mehr ausreichend Wasser speichern und büßt große Teile seiner polsternden, stoßabsorbierende Wirkung ein. Das Knorpelgewebe wird dadurch immer schlechter ernährt und nur noch mangelhaft aufgebaut.
Glucosamin und Chondroitin sind als strukturgebende Bestandteil im Chitinkörper von Schalentieren vorhanden und werden mit der „normalen“ Ernährung so gut wie nicht aufgenommen.

Anwendungsbereiche
Die Supplementierung von Chondroitin und Glucosamin dient zur Therapie und Prävention degenerativer und entzündlicher Gelenkerkrankungen und Erkrankungen, bei denen ein gesteigerter Knorpelaufbau erforderlich ist wie:

• Arthritis, Arthrose
• Osteoarthritis
• Morbus Bechterew
• Sehnen- und Sehnenscheidenentzündung


Zufuhrempfehlung und Hinweise

Einnahme
• Die Zufuhr von hochdosiertem Glucosamin und Chondroitin sollte als regelmäßige Kur (mehrmals jährlich) über mehrere Monate erfolgen.
• Bei allen entzündlichen Gelenkerkrankungen empfiehlt sich die kombinierte Ergänzung von Chondroitin, Glucosamin und den Omega-3-Fettsäuren EPA und DHA zur Verminderung der Gelenkentzündung.

Zufuhrempfehlung
Als tägliche Dosis werden zwischen 1.000 und 1.500 mg Glucosaminsulfat und 500 bis 800 mg Chondroitinsulfat zu den Mahlzeiten empfohlen.

Gegenanzeigen

• Personen mit einer Schalentier-Allergie wird vor der Einnahme abgeraten.
• Diabetiker haben die Glucosamin-Ergänzung bei der Blutzuckerkontrolle zu beachten.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.


Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Chondroitin

Wikipedia-Eintrag zu Glucosamin

Glucosamin und Chondroitin-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

 

Gamma-Linolensäure

Gamma-Linolensäue: Unentbehrlich für die Bildung von Botenstoffen und als Bestandteil der Zellmembranen

Beschreibung

Die Gamma-Linolensäure (GLA) gehört zu den Omega-6- Fettsäuren und damit zu den physiologisch wichtigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Besondere Bedeutung hat die Gamma-Linolensäure als strukturgebenden Bestandteil der Zellmambranen und als Ausgangssubstanz für hormonähnliche Reglerstoffe – den so genannten Eicosanoiden.
Sowohl in den Phospholipiden der Zellmembranen sowie den Membranen von Zellorganellen liegt die Gamma-Linolensäure eingebaut vor und verbessert dort die Fließfähigkeit (Fluidität) und damit die Zellfunktionen. Die Gamma-Linolensäure ist hierdurch in allen Körperzellen enthalten, besonders hoch konzentriert im Gehirn und den Nervenzellen.
Die Eicosanoide, darunter vor allem die Prostaglandine (PGE), haben vielfältige hormonähnliche Funktionen, dienen z.B. zur Regulation der Hormonproduktion, wirken Überreaktionen des Immunsystems entgegen, sind entzündungshemmend und schützen die Nervenzellen. Dabei ist es wichtig, dass die Produktion verschiedener Prostaglandine (PGE1, PGE2, u.a.) ausgeglichen und in einem dynamischen Gleichgewicht ist. Diese Funktion übernimmt (neben den Omega-3-Fettsäuren) die Gamma-Linolensäure durch ihre regulierende Wirkung auf die Bildung der Prostaglandine.
Gamma-Linolensäure kommt vor allem im Samenöl der Nachtkerze, des Schwarzkümmels und des Borretsch vor.


Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen
• Strukturgebender Bestandteil der Zellmembran
• Vorstufe von Eicosanoiden (Botenstoffe), die folgende Funktionen erfüllen:
– Immunmodulation
– Regulierung allergischer und entzündlicher Prozesse
– Regulierung des Blutdrucks
– Blutgerinnung, Regulierung der Blutplättchenverklebung (Thrombozytenaggregation)
– Regulierung des Fettstoffwechsels
– Beeinflussung der glatten Muskulatur

Anwendungsbereiche
• Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne, Hautverbrennungen
• Wechseljahrsbeschwerden und Prämenstruelles Syndrom (PMS)
• Aufmerksamkeits-Defizit(-Hyperaktivitäts)-Syndrom (AD(H)S)
• Diabetische Neuropathie
• Migräne
• Erkrankungen, die mit Entzündungsprozessen einhergehen
• Autoimmunerkrankungen
• Rheumatische Erkrankungen und Multiple Sklerose

Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne, Hautverbrennungen
Die Gamma-Linolensäure ist als Bestandteil der Zellwand für die Barrierefunktion der Haut unentbehrlich. Sie ist für die Regulierung des Wasserverlustes der Oberhaut verantwortlich und wirkt entzündlichen Hautveränderungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte entgegen. Menschen mit Neurodermitis verfügen über erniedrigte Gamma-Linolensäure-Spiegel. Wird dem Körper diese Fettsäure zugeführt, kommt es zu einer schnellen Normalisierung des Gamma-Linolensäure-Spiegels und damit zu einer Verbesserung des Hautzustandes mit Besserung der Symptomatik (Juckreiz, Schuppenbildung, Rötung).
Bei Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wird eine regelmäßige und langfristige Zufuhr empfohlen.

Wechseljahrsbeschwerden und Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Die Gamma-Linolensäure wirkt positiv ausgleichend auf den weiblichen Hormonhaushalt und lindert Wechseljahrsbeschwerden und PMS-Symptome. Gelindert werden können vor allem Hitzewallungen, Brustschwellung, Empfindlichkeit der Brust (Mastodynie), depressive Zustände sowie Reizbarkeit, allgemeine Erschöpfung und Lethargie.

Aufmerksamkeits-Defizit(-Hyperaktivitäts)-Syndrom (AD(H)S)

Die Gamma-Linolensäure ist die wichtigste Omega-6-Fettsäure für Kinder mit ADS und ADHS. Klinische Studien zeigten, dass hyperaktive Kinder weniger der essentiellen Omega-3- sowie Omega-6-Fettsäuren im Blut haben als Kinder ohne ADS und ADHS.

Diabetische Neuropathie

Die diabetische Neuropathie ist eine Nervenschädigung im Rahmen eines Diabetes mellitus und durch Gefühlsverlust, Taubheit und Prickeln in den Händen gekennzeichnet. Die Gamma-Linolensäure kann das Fortschreiten der diabetischen Neuropathie hemmen. Zudem vermag die Fettsäuren eine Verbesserung der Nerven-Leitgeschwindigkeit und damit des Wahrnehmungsvermögens zu erreichen.

Rheumatische Erkrankungen und Multiple Sklerose

Die Einnahme der Gamma-Linolensäure wirkt sich positiv auf das Beschwerdebild von rheumatischen Erkrankungen sowie Multiple Sklerose aus. Der Grund: Die aus der Gamma-Linolensäure entstehenden Prostaglandine verdrängen die für die Entzündungsprozesse der Gelenke verantwortliche Arachidonsäure und lindernd damit die Entzündungsprozesse.
Da die zuviel vorhandene ungünstige Arachidonsäure erst nachhaltig verdrängt werden muss, setzen die Effekte jedoch langsam ein, so dass es mindestens 5 Wochen dauern kann, bis die Beschwerden zurückgehen.


Erhöhter Bedarf und Mangel

Die Balance zwischen Aufnahme, körpereigener Synthese und Bedarf an Gamma-Linolensäure ist bei vielen Menschen gestört. Faktoren wie hoher Alkoholkonsum, einseitige Ernährung, Stress sowie das Alter steigern den Bedarf an Gamma-Linolensäure.

Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
• erhöhtes Alter
• Wachstum
• Alkoholmissbrauch
• Hoher Konsum gehärteter Fette und Transfettsäuren
• Rauchen
• Schwangerschaft und Stillzeit
• chronische Erkrankungen, Störungen:
– Allergien
– Neurodermtiis
– Diabetes mellitus
– Gastritis
– Multiple Sklerose
– Rheumatische Erkrankungen

Mangelsymptome

• Anämien
• Infektanfälligkeit
• Neigung zu Atopien
• Hautekzeme
• Wundheilungsstörungen
• Störungen der Hautfunktion
• Depression
• Fettleber
• Wachstumsstörungen


Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Die normale Dosierung zur Ergänzung der Gamma-Linolensäure liegt bei 150 bis 200 mg.
Bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. Neuropathien werden höhere Tagesdosen von bis zu 600 mg eingesetzt.

Gegenanzeigen
• Epileptiker sollten sich vor der Einnahme mit ihrem Arzt besprechen.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweis
Der therapeutische Einsatz von Gamma-Linolensäure sollte mindestens 6 bis 8 Wochen durchgängig andauern.


Literaturquellen

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Wikipedia-Eintrag zu Gamma-Linolensäure

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