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Vitamin D kann Sterblichkeitsrisiko senken

Das „Sonnen-Vitamin D“ kann die Sterblichkeit verringern – liegt jedoch in weiten Teilen der Bevölkerung in unzureichenden Mengen vor. Wissenschaftler empfehlen allen Erwachsenen in Mittel- und Nordeuropa mindestens in der Zeitspanne von Oktober bis März, Vitamin D3 (Cholecalcifol) in Form von mittelhoch dosierter Nahrungsergänzung einzunehmen.

Eine erhöhte Vitamin-D-Konzentration im Blut scheint das Mortalitätsrisiko in der allgemeinen Bevölkerung signifikant herabzusetzen. Dieses Ergebnis lieferte eine aktuell im American Journal of Clinical Nutrition veröffentlichte Meta-Studie (Auswertung aller verfügbaren Studien) von einem Team renommierter Spezialisten der Vitamin-D-Forschung verschiedener europäischer Länder.

Die Forscher werteten in ihrer Übersichtsarbeit die Daten aus 14 prospektiven Langzeitstudien (Kohortenstudien) mit insgesamt 62.548 Teilnehmern und 5.562 Todesfällen aus. Dabei wurde überprüft, ob und inwieweit ein geringer Status an Vitamin D das Sterblichkeitsrisiko, also das Risiko für vorzeitige Todesfälle, erhöht. Die Auswertung der Untersuchungen zeigte, dass ein Anstieg der Serumkonzentration an Vitamin D (25-Hydroxy-Vitamin-D) mit einem Absenken der Sterblichkeitskurve verbunden war. Weiterlesen

Gestörte Sprachentwicklung durch Mangel an Vitamin D

Der Vitamin-D-Spiegel eines Kindes wird bereits im Mutterleib beeinflusst. Werdende Mütter zählen zu den Risikogruppen für Vitamin-D-Mangel. Schwangere sowie Frauen mit Kinderwunsch können daher bereits viel für die gesunde Kindesentwicklung über die Förderung eines optimalen Vitamin-D-Haushaltes beisteuern. Ein hoher Vitamin-D-Status der Mutter senkt das Risiko für Fehlentwicklungen, wohingegen Vitamin-D-Mangel enorme gesundheitliche Folgen für Mutter und Kind haben kann.

Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel während der Schwangerschaft verdoppelt das Risiko für Schwierigkeiten in der Sprachentwicklung eines Kindes – verglichen mit Gleichaltrigen mit hohem mütterlichen Vitamin-D-Status. Das ist das Ergebnis einer aktuell im Fachmagazin Pediatrics veröffentlichten Forschungsarbeit des Telethon Instituts für Kindergesundheit im australischen Perth.

Die Studie von Professor Dr. Andrew J. Whitehouse und seinen Kollegen stellt die bislang umfassendste Untersuchung zum Einfluss der Vitamin-D-Konzentration in der Schwangerschaft dar. Die Wissenschaftler untersuchten 743 schwangere Frauen und die kognitive Entwicklung ihrer Kinder bis zum 17. Lebensjahr. Dabei wurde die Vitamin-D-Konzentration (25-Hydroxy-Vitamin D) im Blut in der 18. Schwangerschaftswoche gemessen, der zentralen Entwicklungsphase des fetalen Nervensystems. Im Alter von 2, 5, 8, 10, 14 sowie 17 Jahren wurde die Verhaltensentwicklung des Kindes anhand der „Child Behavior Checklist“ (CBCL) bewertet. Zur Beurteilung der neuro-kognitiven Entwicklung und der Überprüfung des Wortverständnisses absolvierten die Kinder im Alter von 5 sowie 10 Jahren den so genannten „Peabody Picture Vocabulary Test“ (PPVT).

Die Auswertung der Daten offenbarte einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem mütterlichen Vitamin-D-Level und der späteren Sprachentwicklung des Kindes. Sprich die Vitamin-D-Versorgung im Fetalstadium hatte unmittelbaren Einfluss auf den Wortschatz und die Sprachkompetenz. “Die kognitive Entwicklung des Kindes ist direkt mit dem Vitamin-D-Spiegel der Mutter assoziiert. Wie die Untersuchung zeigte, beeinflusst dieser die Entwicklung des kindlichen Gehirns,” sagt Dr. Whitehouse, Leiter der Studie.

“Die Ergebnisse bestätigen die bisherigen Annahmen zur Bedeutung einer adäquaten Aufnahme an Vitamin D für die pränatale Entwicklung des Kindes. Eine Ergänzung mit Vitamin D in der Schwangerschaft kann offenbar das Risiko von kognitiven und sprachlichen Entwicklungsstörungen bei Kindern deutlich verringern.” sagt Dr. Whitehouse in einer Presserklärung. “Seit langem ist bekannt, dass Vitamin D essentiell für die Entwicklung des Nervensystems ist. Es erfüllt eine Schlüsselrolle bei der Differenzierung der Nervenzellen sowie im Stoffwechsel neurotropher Faktoren und eine Schutzfunktion gegenüber schädlichen Prozessen im Nervensystem. Vitamin D steuert eine Reihe an biologischen Funktionen, die für die Ausbildung des Nervensystems, die Zellteilung und den Schutz vor Neurotoxinen (Nervengifte) unentbehrlich sind. “ erklärt Dr. Whitehouse.

Die Empfehlungen zur Vitamin D-Ergänzung für Schwangere liegen zwischen 800 und 2.000 I.E. (20 – 50 µg) pro Tag. Die sichere Obergrenze für Vitamin D beträgt 10.000 I.E..

Quellen:

  • Whitehouse A., Holt B., Serralha M,. et al.: Maternal serum vitamin D levels during pregnancy and offspring neurocognitive development. Pediatrics 2012; DOI: 10.1542/peds.2011-2644.
  • B.W. Hollis et al., Vitamin D supplementation during pregnancy: Double blind, randomized clinical trial of safety and effectiveness, Bone Mineral Research, vorab online 27. Juni 2011
  • C.A. McGowan et al., Insufficient vitamin D intakes among pregnant women, European Journal of Clinical Nutrition, vorab online 22. Juni 2011.

Weiterführende Quellen: Wikipedia-Eintrag zu Vitamin D