Archiv der Kategorie: Fibromyalgie

CHLORELLA

Grünalge Chlorella pyrenoidosa: Pflanze mit dem höchsten Chlorophyll-Gehalt

Beschreibung

Chlorella pyrenoidosa ist eine Gattung der einzelligen Süßwasser-Mikroalgen. Sie gehört zu den kleinsten, einfachsten und zugleich ältesten Lebensformen der Erde und besitzt etwa die Größe eines roten Blutkörperchens. Die Grünalge Chlorella besticht durch den höchsten Chlorophyllgehalt (3 %) aller bekannten Pflanzen, dem sie auch ihren Namen verdankt.
Chlorella dient als natürliche Nährstoffquelle, die dem Körper reichlich Makro- und Mikronährstoffe liefert, insbesondere Aminosäuren, Phytohormone, die Nukleinsäuren DNA und RNA, die für die Regeneration von Zellen benötigt werden, den Chlorella-Wachstums-Faktor CWF (auch Chlorella Groth Faktor, CGF, genannt) und reichlich Cholorophyll. Die Eigenschaften der Chlorella-Alge sind mittlerweile gut erforscht. Neben seinen physiologisch und psychologisch aktivierenden Eigenschaften sowie der Förderung der körpereigenen Abwehr und eines gesunden Darmmilieus wird Chlorella therapeutisch zur Entgiftung toxischer Stoffe, vor allem bei der Schwermetallausleitung genutzt.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Entgiftung (Schwermetallausleitung)
• Immunstimulans
• Zellerneuerung
• Antioxidative Wirksamkeit
• Herz-Kreislauf-Unterstützung
• Colitis ulcerose und Morbus Crohn (Dünndarm- und Dickdarmentzündung)

Weitere positive Effekte werden bei/zur
– Blutarmut (Anämien)
– Blutzuckerkontrolle (Steigerung der Insulinresistenz),
– Wechseljahrsbeschwerden und
– der Muskelerkrankung Fibromyalgie
erzielt.

Wirkungen

Entgiftung
Der ausschließlich in der Zellwand der Chlorella-Alge befindliche Stoff Sporopollenin ist in der Lage, Schadstoffe wie toxische Schwermetalle, Arzneimittelrückstände und Pestizide zu binden, so dass diese ausgeschieden werden können. Chlorella wird daher therapeutisch zur Ausleitung von Metallen wie Cadmium, Blei, Nickel, Uran, Thallium und besonders häufig von Amalgam eingesetzt. Zudem erhöht Chlorella den Glutahionspiegel, wodurch die Entgiftungsfunktion der Leber untestützt wirkt.

Immunstimulans
Chlorella stimuliert, über längere Zeit eingenommen, auf vielfältige Weise die körpereigenen Abwehrkräfte. Die Alge erhöht die Zahl der Immunbotenstoffe, die der Körper bei Infektionen bildet. Diese Botenstoffe wiederum sorgen für die Aktivierung der unspezifischen (Makrophagen) und der spezifischen Immunabwehr (T- und B-Zellen). Grund sind die enthaltenen Polysaccharide Rhamnose, Arabinose, Glucose und Galactose sowie verschiedene Proteine. Menschen mit chronischer Immunschwäche profitieren besonders von der regelmäßigen Ergänzung der Chlorella-Alge.

Zellerneuerung
Vorraussetzung für die lebensnotwendige Fähigkeit des Körpers zur ständigen Zellerneuerung sind ausreichende Mengen der Nukleinsäuren DNS und RNS. Chlorella ist ein der besten Quellen für Nukleinsäuren. Ein Gramm Chlorella-Alge liefert 30 mg RNS und 3 mg DNS-Moleküle. DNA und RNA ermöglichen das Funktionieren der Körperprozesse und sind für die Ausbildung einer gesunden Darmflora, als Teil des Immunsystems, essentiell.

Antioxidative Wirksamkeit
Die Chlorella-Alge kann oxidative Schäden aufgrund der enthaltenen phenolischen Substanzen verhindern. Chlorella verhindert den Ausstoß von Stickstoffmonoxid (NO) der Körperzellen. Dieser setzt Entzündungsprozesse in Gang und fördert oxidative Schäden (Lipidoxidation). Durch die Gabe von Chlorella sinkt der NO-Ausstoß der Zellen und die Enzymsysteme der antioxidativen Abwehr (Superoxid-Dismutase, Katalase und Glutathion-Peroxidase) entwickeln sich stärker.

Herz-Kreislauf-Unterstützung
Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigten sowohl blutdruck- als auch Gesamtcholesterin- und LDL-Cholesterin senkende Fähigkeiten der Chlorella-Alge.

Entzündungslinderung
Chlroella wirkt hemmend auf alle entzündlichen Prozessen, z.B. bei Schleimhautentzündungen, Dickdarmentzündung (Colitis ulcerosa) und Dünndarmentzündung (Morbus Crohn).
Wirkstoffe
Die Trockensubstanz von Chlorella liefert
• 50 % Proteine (19 Aminosäuren, davon 8 essentielle),
• 20 % Polysaccharide (Rhamnose, Arabinose, Glucose, Galactose)
• 9 % Fett (davon 89 % ungesättigte Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren) und
• 3 % Chlorophyll.

Weitere relevante Inhaltstoffe:

• CWF: Der wertvolle Wachstumsfaktor (Chlorella Groth Faktor, CGF) ist ein aus u.a. sechs Aminosäuren zusammengesetzter Komplex. Er stimuliert das Wachstum und die Regeneration von Organismen, aktiviert die Synthese von Zellenergie, Proteinen und Enzymen und beschleunigt die Regeneration und Wundheilung bei Gewebeschäden.
• Mineralstoffe: Magnesium, Kalium, Mangan, Eisen, Zink, Calcium, Kalium, Selen
• Vitamine: Vitamin C, A und E, Niacin, Vitamin B-Komplex einschließlich Vitamin B12, Vitamin K, Pantothensäure, Folsäure und Carotinoide
Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Zur normalen Vitalstoffergänzung werden 2-3 g täglich empfohlen, die zu den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
Zur Entgiftung (z.B. von Schwermetallen) wird eine Einnahme von täglich 2 mal 3-4 g empfohlen.
Kur (2 Tage): Die Tagesdosis kann bei einer Chlorella-Kur nach ärztlicher Absprache auf bis zu 30 g erhöht werden. Danach werden 14 Tage lang etwa 3 g täglich eingenommen.

Gegenanzeigen
Es sind keine Neben- oder Wechselwirkungen bekannt. Selbst bei Mega-Dosen von mehreren 100g pro Tag sind keine negativen Effekte bekannt. Im Gegensatz zu Meeresalgen enthält Chlorella als Süßwasseralge nur geringe Spuren von Jod, so dass keine die Gefahr der Jodüberdosierung besteht. Eine häufige Grünfärbung des Stuhls basiert auf dem hohen Chlorophyllgehalt und ist harmlos.

Hinweis
Beim Kauf von Chlorellaprodukten sollte darauf geachtet werden, dass diese aus biologischen Züchtungen stammen.
Literaturquellen

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2. Hasegawa, T., et al., Int. J. Immunopharmacol. 1995, 17 (6), 505 – 12 (1995).
3. Kralovec, J.A., et al., Int. Immunopharmacol. 2005, 5 (4), 689 – 98 (2005).
4. Konishi, F. et al.: Antitumor effect enduced by a hot water extract of Chlorella vulgaris (CE): Resistance to Meth-A tumor growth mediated by CE-induced polymorphonuclear leukocytes. Cancer Immunol. Immunother 19:73-78, (1985).
5. Kojima, M., Kasajima, T., Imai, Y., Kobayashi, S., et al.: A New Chlorella Polysaccharide and Its Accelerating Effect an the Phagocytic Activity of the Reticuloendothelial System. Recent Adv. R.E.S. Res. 13:11, (1973).
6. Kobayashi, S.: Influence of chlorella extract an reticuloendothelial phagocytosis of rats. Health and Industry Newsletter. Agricultural Chemical Convention. (1978).
7. Jitsukawa K., Suizu R.and Hidano A.: Chlorella photosensitization. New phytophotodermatosis. Int J Dermatol 1984; 23(4):263-268. (1984).
8. Konishi F., Tanaka K., Himeno K. et al.: Antitumor effect induced by a hot water extract of Chlorella vulgaris (CE): resistance to Meth-A tumor growth mediated by CE-induced polymorphonuclear leukocytes. Cancer Immunol Immunother 19(2):73-78. (1985).
9. Matsueda, S., Ichita, J., Abe, K., Karasawa, H., Shinpo, K.: Studies an antitumor active glycoprotein from Chlorella vulgaris. Yajugaku-Zasshi 102:447-451 (1982).
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11. Merchant R., Carmack C. and Wise C.: Nutritional supplementation with Chlorella pyrenoidosa for patients with fibromyalgia syndrome: a pilot study. Phytother Res 2000; 14 (3):167-173. (2000).
12. Nomoto, K., Yokokura, T., Satoh, H., Mutai, K.: Anti-tumor effect by oral administration of Chlorella extract. PCM-4. Gan To-Kagaku-Ryoho, 10(3), 781-5, (1983).
13. Tanka K, Yamada A, Noda K et al.: Oral administration of a unicellular green algae, Chlorealla vulgaris, prevents stress-induced ulcer. Planta Medica 1997; 63:465-466. (1997).
14. Takekoshi, H., et al.: Chemosphere. 2005, 59 (2), 297 – 304. Epub (2005).
15. Tanaka, K., et al. :, Infect. Immun. 1986, 53 (2), 267 – 271 (Medline abstract) (1986).
16. Yong-Yuh, C., et al.: Life Sci. 2005, 77 (9), 980 – 90 (2005).
17. Tanaka, K. et al.: Augmentation of antitumor resistance by a strain of unicellular green algae, Chlorella vulgaris. Cancer Immunol. Immunother. 17:90-94, 1984.
18. Yamaguchi, N. et al.: Immunomodulation by single cellular algae (Chlorella pyrenoidosa) and anti-tumor activities for tumor-bearing mice. Third International Congress of Developmental and Comparative Immunology, Reims, France, July 7-13, (1985).

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Beitrag zu Chlorella

Chlorella bei Vitaminwiki.net

 

 

BROCCOLI (INDOL-3-CARBINOL)

Broccoli: Quelle des Phyto-Schutzstoffs Indol-3-Carbinol

 

Beschreibung

Broccoli und andere Kohlgemüse aus der Gruppe der Kreuzblütler (Cruciferae) zählen zu den Nahrungsmitteln, deren Bedeutung in der Prävention in zahlreichen Studien seit 1960 nachgewiesen wurde. Diese Wirkungen basieren insbesondere auf einen speziellen Inhaltsstoff: dem Indol-3-Carbinol. Indol-3-Carbinol ist ein Phytohormon der Gruppe Indole und ein Stoffwechselprodukt der Glucosinolate (Sekundäre Pflanzenstoffe). Indol-3-Carbinol unterstützt die körpereigene Abwehr mit seinen ausgeprägt antioxidantischen und antikarzinogenen (krebshemmenden) Fähigkeiten. Es steuert als Phytoöstrogen hormonabhängigen Krebserkrankungen entgegen, kann Giftstoffe aus der Umwelt unschädlich machen und die Leber bei der Entgiftung unterstützen. Besonderes Augenmerk wird auf die Phytoöstrogenwirkung von Indol-3-Carbinol und der Bedeutung für die Entstehung hormonabhängiger Tumorarten, wie Brust- und Prostatakrebs, gelegt. Das Glucosinolat Indol-3-Carbinol wird über die Magenschleimhaut rasch resorbiert und in der Leber verstoffwechselt. Bei oraler Zufuhr werden bereits nach ca. 2 Stunden die höchsten Konzentrationen im Blut und nach 2-4 Stunden eine maximale Urinausscheidung erreicht.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche

Bindung krebsauslösender Stoffe
Indol-3-Carbinol ist in der Lage, die Bindung, Unschädlichmachung und Ausscheidung von Karzinogenen (krebsauslösenden Stoffen) wie z.B. Amine, Dioxine und Aflatoxine, zu fördern und damit die Schädigung der DNA (zelluläre Erbsubstanz) zu verhindern.

Hemmung hormonabhängiger Tumorarten
Indem es die Umwandlung von Östrogen in einen kanzerogenen Stoff verhindert, hemmt Indol-3-Carbinol die Entstehung hormonabhängiger Tumorerkrankungen also Brust-, Gebärmutterschleimhaut-, Prostata- und Darmkrebs.

Unterstützung der Leber
Indol-3-Carbinol regt die Bildung von Gluathion in den Hepatozyten (Leberzellen) an, einer Substanz, die für die Unterstützung der Leber bei der Unschädlichmachung und Entgiftung aufgenommener Umweltschadstoffe notwendig ist.

Antioxidant und Immunstärker
Stark antioxidative Fähigkeiten sowie die Aktivierung entgiftender Enzyme und direkt immunmodulatorische Effekte sind ebenfalls Eigenschaften von Indol-3-Carbinol.

Hilfreich bei Fibromyalgie und dem Müdigkeitssyndrom
Behandlungsunterstützend hat sich Indol-3-Carbinol bei der Linderung von Symptomen
der Muskel-Nervenerkrankung Fibromyalgie und des chronischen Müdigkeitssyndroms
(CFS) bewährt.
Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Die Aufnahme von Indol-3-Carbinol aus der Nahrung ist hinsichtlich präventiver Effekte unzureichend. Indol-3-Carbinol ist wie alle Glucosinolate hitzeempfindlich.
100 g erhitzter Broccoli enthalten durchschnittlich nur noch 21 mg Glucosinolate, unerhitzt (roh) sind 51 mg Glukosinolate enthalten. Zu geringer Gemüse- sowie seltener Rohverzehr haben eine täglichen Durchschnitts-Aufnahme von nur 43 mg Glukosinolaten zum Ergebnis.
Aufgrund dieser geringen Aufnahme von Indol-3-Carbinol mit der üblichen Nahrung, kann die Ergänzung in Form von Broccoli Extrakt zur vorbeugenden Stärkung der Abwehr grundsätzlich empfohlen werden.

Besonders zur Ergänzung mit dem Immunstärker Indol-3-Carbinol wird geraten bei:

• einseitiger Ernährung
• starkem Genussmittelkonsum
• Stress oder geschwächter Immunabwehr
• älteren Menschen
• chronischer Medikamenteneinnahme

Ein therapeutischer Einsatz von Indol-3-Carbinol kann für Fibromyalgie, dem chronischen Müdigkeitssyndrom sowie bei Brust- und Prostatakrebs erfolgen.

Zufuhrempfehlung
Zur Prävention werden täglich 400 mg Indol-3-Carbinol empfohlen. Therapeutisch sind höhere Dosen möglich.

Gegenanzeigen
Für Schwangere ist die Ergänzung mit Indol-3-Carbinol aufgrund der Einwirkung auf das weibliche Hormon Östrogen nicht geeignet.

Literaturquellen

1. Fahey, J., Zalcmann, A., Talalay, P.: The chemical diversity and distribution of glucosinolates and isothiocyanates among plants. Phytocheistry 56, S.5-51 (2000).
2. Kushad, M.M., Brown, A.F, et al.: Variation of glucosinolates in vegetable crops of Brassica oleracea. J. Agric. Food Chem. 47 S. 1541-1548 (1999).
3. Lee I., Han .F, Baeck J., et al.: Inhibition of MUCI expression of indole-3-carbinol.; Int J Cancer 109:810-16. (2004).
4. Mithen, R.F. et al.: The nutritional significance, biosynthesis and bioavailability of glucosinolates in human foods. J. Sci. Food Agric. 80 S. 967-984 (2000).
5. Nugon-Baudon, L., Rabot, S.: Glucosinolates and glucosinolate derivates: implications for protec-tion against chemical carcinogenesis. Nutr. Res. Rev. 7, S. 205-231 (1994).
6. Schmidt E., Schmidt N.: Leitfaden Mikronährstoffe. Orthomolekulare Prävention und Therapie, S. 61-64 (2004).

 

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Indol-3-Carbinol

Indol-3-Carbinol-Artikel auf Vitaminwiki.net