Archiv der Kategorie: Medizin

Rutin

Der Echte Buchweizen (Fagopyrum esculentum) ist reiche Quelle für das Bioflavonoid Rutin

Beschreibung

Rutin, auch Rutosid genannt, ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der zur Gruppe der Flavonoide gehört und in einigen wenigen Früchten und Blättern vorkommt. Als Farbpigment wird Rutin gebildet um die Pflanze vor Bakterien, Viren und oxidativen Schäden durch UV-Strahlen zu schützen.
Im menschlichen Körper wirkt Rutin kräftigend auf die Kapillargefäße, schützt vor Gefäßschäden und fördert die gesunde Mikrozirkulation, d.h. die Blutzirkulation bis in die winzigsten, haarfeinen Gefäße. Rutin wird sowohl prophylaktisch als auch ergänzend therapeutisch bei Venenleiden und Gefäßerkrankungen sowie zur Stärkung des Bindegewebes eingesetzt.

Rutin wurde erstmals im Jahr 1842 aus Rautengewächsen isoliert, nach denen es benannt wurde (lat. ruta „Raute“). Zeitweise wurde Rutin auch vermehrt als Vitamin P bezeichnet, wobei das P für Permeabilität (Durchlässigkeit) steht, da Rutin die Durchlässigkeit der Kapillargefäße sichert.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche

• Stärkung der Gefäße (Venenleiden)
• Schutz vor Ödemen
• Schutz vor Sauerstoffradikalen und Schwermetallen
• Behandlung von Innenohr-Erkrankungen (z.B. Schwindel, Tinnitus)

Wirkungsweise

Stärkung der Gefäße (Venenleiden)
Kapillare sind mit einem Durchmesser von unter 0,2 Millimeter die kleinsten Blutgefäße, welche die Arterien und Venen miteinander verbinden. Die Wände der Kapillare sind hauchdünn und durchlässig (= permeabel) um benötigte Nährstoffe und Sauerstoff ins Gewebe hinein und Abfallstoffe sowie Kohlendioxid abzutransportieren.

Rutin ist eine gefäßwandaktive Substanz, die diese Durchlässigkeit sichert, die Elastizität und Zirkulation verbessert und damit den Stoffaustausch bis in die kleinsten Äderchen und deren Funktionsfähigkeit erhält. Es kann die gefährliche Zusammenballung von Blutplättchen hemmen, vor Arteriosklerose und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen und Krampfadern, Varizen, Hämorriden sowie Ödemen entgegensteuern.

Schutz vor Ödemen
Rutin reguliert über die Kapillarstärkung den normalen Flüssigkeits- und Stoffaustausch.
Es vermindert die Entwicklung von venösen Stauungen und Ödemen und fördert den Rückgang der Entzündungsbereitschaft.

Schutz vor Sauerstoffradikalen und Schwermetallen

Rutin kann als eines der wirksamsten Antioxidantien freie Sauerstoffradikale bekämpfen, speziell die so genannten Superoxide. Superoxide sind die häufigsten und gefährlichsten Sauerstoffradikale im Körper und fallen im Rahmen des Zellstoffwechsels an. Sie schädigen die Zellen und sind für deren Alterung in großem Maße ausschlaggebend.
Als so genannter Chelatbildner kann Rutin toxische Schwermetalle wie Quecksilber binden und deren Ausscheidung fördern.

Innenohrerkrankungen (z.B. Schwindel, Tinnitus)

Tinnitus, Hörstörungen und Schwindelerkrankungen sind Innenohrerkrankungen bei denen sich der Einsatz von Rutin bewährt hat. Hierfür entscheidend: Die Fließeigenschaften des Blutes werden verbessert und der Schutz vor antioxidativen Schäden erhöht.

Weitere Effekte

• Regulierung übersteigerter Immunreaktionen: Allergiker profitieren von Rutin auch durch die Hemmung der Histamin-Freisetzung aus den so genannten Mastzellen.
• Rutin hemmt zudem Bakterien und Viren sowie die Entstehung von Entzündungsherden im Körper.


Zufuhrempfehlung und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Als tägliche Nahrungsergänzung werden 300 bis 500 mg Rutin eingesetzt.

Gegenanzeigen
Keine bekannt.

Kombi-Hinweis
Zur Bindgewebsstärkung ist die kombinierte Einnahme mit Bioflavonoiden und Vitamin C am Besten geeignet.
Zur Gefäßstärkung wird zusätzlich noch der kombinierter Verzehr mit Gotu Kola empfohlen.


Literaturquellen

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9. Kuo S.: Antiproliferative potency of structurally distinct dietary flavonoids on human colon cancer cells. Cancer Lett;110:41-8. (1996).
10. Knekt P., Jävinen R., Seppänen R., et al.: Dietary flavonoids and the risk of lung cancer and other malignant neoplasms. Am J Epidemiol;146:223-30. (1997).

 

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Rutin

Rutin-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Propolis

Das Bienenkittharz Propolis dient dem Menschen seit der Antike als natürlicher Schutz vor Bakterien, Viren und Pilzen

Beschreibung

Propolis ist der aus dem Griechischen stammende Name für von Bienen hergestelltes Kittharz das zum mehrfachen Schutz des Bienenstocks dient. Propolis wird auch Bienenharz, Bienenleim oder Kittwachs genannt.
Propolis dient zur physikalischen Abdichtung des Bienenstocks sowie zum Infektionsschutz gegen Bakterien, Viren und Pilzen, die sich in den etwa 35°C warmen Bienenstöcken hervorragend vermehren würden. Hierfür enthält Propolis eine breites Spektrum an antibiotisch hochwirksamen Substanzen, die für die Abwehr jeglicher Krankheitserreger dienen.
Die antimikrobiellen Wirkungen von Propolis wurden bereits früh in der Entwicklungsgeschichte des Menschen entdeckt und als natürliches Antibiotikum für den menschlichen Organismus eingesetzt. Bereits in altgriechischen sowie hebräischen Überlieferungen werden die therapeutischen Anwendungen von Propolis beschrieben.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche

Propoplis wirkt
– gegen Bakterien (bakterizid), Pilze (fungizid) und Viren (antiviral)
– immunstimulierend
– antioxidativ
– entzündungshemmend
– regenerations- und durchblutungsfördernd

Folglich wird Propoplis bei vielen Krankheiten behandlungsergänzend eingesetzt, insbesondere als/zur
• Antibiotikum mit gleichzeitiger Immunstärkung
• antioxidativer Schutz
• Unterstützung der Wundheilung und Kollagenbildung
• Herz-Kreislauf-Unterstützung

Wirkungsweise

Antibiotikum mit gleichzeitiger Immunstärkung
Die Behandlung mit Propolis dient vor allem der Abwehr von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren und Pilzen. Im Gegensatz zu üblichen Antibiotika, wird jedoch gleichzeitig die körpereigene Immunabwehr angeregt, wodurch der Organismus mehrfach geschützt wird. Wissenschaftliche Untersuchungen belegten, dass Propolis die Immunantwort, u.a. die Aktivität der Makrophagen, der Zytokinen und weiterer Immunzellen, stimuliert.

Antioxidativer Schutz
Die im Propolis konzentriert vorhandenen Polyphenole und weitere bioaktive Pflanzenstoffe wirken als Antioxidantien. Diese neutralisieren freie Radikale und schützen damit Lipide und andere Verbindungen wie Vitamin C vor der Oxidation. Freien Radikale haben eine große Bedeutung als Entstehungsfaktor für degenerative Erkrankungen infolge der Zellalterung z.B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arthritis, Krebs, Diabetes mellitus, Morbus Parkinson und Morbus Alzheimer.

Unterstützung der Wundheilung und Geweberegeneration
Propolis fördert die Aktivität verschiedener Enzymsysteme, den Zellstoffwechsel, den gesunden Blutkreislauf und die Kollagen-Bildung sowie die Verbesserung der Wundheilung bei Verletzungen und Verbrennungen.

Herz-Kreislauf-Unterstützung
Im Vorhandensein der sekundären Pflanzenstoffe, z.B. der Flavonoide, liegt die Fähigkeit von Propolis das Herz-Kreislauf-System positiv zu beeinflussen. Sowohl die Senkung des Blutdrucks als auch des Blutzuckerspiegels und die Stärkung der Kapillaren (= haarfeine Butgefäße) gehen auf die sekundären Pflanzenstoffe zurück.

Wirkstoffe
Die wichtigsten nachgewiesenen physiologisch wirksamen Mikronährstoffe in Propolis sind:

• 25-35% hochmolekulare Kohlenwasserstoffe (z.B. Fettsäuren etc.)
• 20-70% Sekundäre Pflanzenstoffe
– Phenole (Flavonoide, Flavonole, Flavone)
– Terpenoide
– Benzylkumurat
– Gerbsäuren
– Salizylsäure
– Pinocembrin, Pinobanksin
– Galangin
– Quercinin
– Apigenin
– Halangin
– Rutin
• Vitamine
– Vitamin A
– Vitamin B2 (Riboflavin)
– Vitamin B3 (Niacin)
– Vitamin E
• Aminosäuren
• Zucker
• Mineralstoffe
– Eisen
– Calcium
– Kobalt
– Kupfer
– Magnesium
– Mangan
– Selen
– Silizium
– Zink

Zufuhrempfehlung und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Als übliche tägliche Ergänzung werden 500 bis 1000 mg Bienenpropolis (oder dieser Menge entsprechendes konzentriertes Bienenpropolis) eingesetzt. Bei bestimmten Indikationen können nach Empfehlung eines Arztes oder Heilpraktikers auch höhere Mengen sinnvoll sein. Die tägliche Einnahmemenge sollte lediglich 3000 mg nicht übersteigen.

Hinweis
Propolis kann auch äußerlich (zur Wundheilung in Form von Cremes) angewandt werden, wird aber vorrangig innerlich (oral) in Form von Kapseln eingesetzt.

Gegenanzeigen
Menschen, die gegen Propolis allergisch sind, wird der Verzehr nicht empfohlen.


Literaturquellen

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7. Debiaggi M., Tateo F., Pagani L., et al.: Effects of propolis flavonoids on virus infectivity and replication. Microbiologica. 13:207-213. (1990).
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12. Harish Z., Rubinstein A., Golodner M., et al.: Suppression of HIV-1 replication by propolis and its immunoregulatory effect. Drugs Exp Clin Res. 23:89-96. (1997).
13. Higashi K., de Castro S.: Propolis extracts are effective against Trypanosoma cruzi and have an impact on its interaction with host cells. J Ethnopharmacol. 43:149-155. (1994).
14. Hladon B., Bylka W., Ellnain-Wojtaszek M., et al.: In vivo studies on the cytostatic activity of propolis extracts. Arzneimittelforschung. 30:1847-1848. (1980).
15. Magro Filho O., de Carvalho A.: Topical effect of propolis in the repair of sulcoplasties by the modified Kazanjian technique. Cytological and clinical evaluation. J Nihon Univ Sch Dent. 36:102-111. (1994).
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19. Santos V., Pimenta F., Aguiar M., et al.: Oral candidiasis treatment with Brazilian ethanol propolis extract. Phytother Res. 19(7):652-4. (2005).
20. Scheller S., Krol W., Swiacik J., et al.: Antitumoral property of ethanolic extract of propolis in mice-bearing Ehrlich carcinoma, as compared to bleomycin. Z Naturforsch [C]. 44:1063-1065. (1989).
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22. Steinberg D., Kaine G., Gedalia I.: Antibacterial effect of propolis and honey on oral bacteria. Am J Dent 9(6):236-239. (1996).
23. Takaisi-Kikuni N., Schilcher H.: Electron microscopic and microcalorimetric investigations of the possible mechanism of the antibacterial action of a defined propolis provenance. Planta Med. 60:222-227. (1994).
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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Bienenpropolis

Propolis-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Policosanol

Aus Samen- und Fruchtschale der Reiskleie wird das wertvolle Policosanol isoliert

 

 

 

 

 

 

 

Beschreibung

Policosanol ist eine pflanzliche Mischung aus Fettalkoholen, die aus Reiskleie oder Zuckerrohrwachs extrahiert wird. Die in Policosanol zu 60 % enthaltene entscheidende Wirkkomponente heißt Octacosanol. Die für den Menschen bedeutende Eigenschaft von Octacosanol ist das Senken der Blutfettwerte. Hierbei geht es um das Senken erhöhter (schädlicher) Gesamt- und LDL-Cholesterinwerte um 15-20 %

und die Reduktion von Triglyzeriden um mehr als 14 % bei einer Steigerung des („guten“) HDL-Cholesterins um mehr als 18 %. Policosanol hat sich in den jüngsten wissenschaftlichen Studien als adäquate und nebenwirkungsarmen Alternative zu medikamentösen Cholesterinsenkern bestätigt.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche

• Senkung von LDL- und Gesamtcholesterinwerten
• Schutz vor Blutplättchen-Verklumpung (Thrombozytenaggregation)
• bei erhöhtem Herz-Kreislauf-Risiko

Wirkungen
Senkung von LDL und Gesamtcholesterin

Die Effekte von Octacosanol zeigen sich in der Hemmung der körpereigenen Cholesterinsynthese der Leber und der verstärkten Aufnahme des schädlichen LDL-Cholesterins aus dem Blut. Policosanol übt einen direkten Einfluss auf die Funktion der Leberzellen und deren körpereigene Cholesterinsynthese aus. Bei verschiedenen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Octacosanol die LDL-Cholesterin-Werte („schlechtes“ Cholesterin) senkt und die HDL-Werte („gutes“ Cholesterin) steigert.

Schutz vor Blutplättchenverklumpung (Thrombozytenaggregation)
Darüber hinaus hat Policosanol günstige Effekte auf die Gefäßgesundheit indem es der Gefahr der Verklumpung der Blutplättchen (= Thrombozytenaggregation) und damit dem Verschleiß der Blutgefäße und der Thrombosebildung in Venen und Arterien entgegen wirkt. Durch den Verzehr von Policosanol kann das Risiko für Schädigungen der Gefäßinnenwände und damit einhergehend die Gefahr von Herzerkrankungen deutlich gesenkt werden.

Wirkstoff
Policosanol ist chemisch betrachtet eine Mischung so genannter primärer, aliphatischer Alkohole. Die Hauptkomponente dieser Mischung heißt Octacosanol, biochemisch ein primärer einwertiger Alkohol mit 28 Kohlenstoff-Atomen.

Wissenschaftliche Studien zu Policosanol

1. Castaño, G, Mas, R, Roca, J et al. (1999):
A double-blind, placebo-controlled study of the effects of policosanol in patients with
intermittent claudication. Angiology 50(2):123-130
In einer Doppelblindstudie mit Policosanol wurden Gaben von 5 mg/Tag und 10 mg/Tag Policosanol mit Placebo verglichen. In beiden Policosanol-Gruppen wurde ein signifikantes Absinken des Gesamtcholesterin- und LDL-Gehalts gegenüber der Placebo-Gruppe festgestellt. Gleichzeitig stieg der HDL-Gehalt in den Policosanol-Gruppen signifikant an.
Die höhere Policosanolgabe ging jeweils mit einer stärkeren Senkung des Gesamt-Cholesterins und LDL bzw. Erhöhung des HDL einher.

2. Castaño G, Más R, Fernández JC, Illnait J, Fernández L, Alvarez E(2001):
Effects of policosanol in older patients with type II hyper-cholesterolemia and high
coronary risk. J Gerontol A, Biol, SciMed Sci 56(3):186-192

In einer Studie mit älteren Patienten, die sowohl an einem hohen Cholesterinspiegel als auch an mindestens einem anderen Risikofaktor für Arteriosklerose litten, hatte die Einnahme von 10 mg/Tag Policosanol eine Senkung des Gesamt-Cholesterinspiegels um16,2 % zur Folge. Das LDL sank um 24,4 % und das HDL stieg um 29,1 %.

3. Gouni-Berthold, I, Berthold, H (2002): Policosanol:
Clinical pharmacology and therapeutic significance of a new lipid lowering agent.
Am Heart J 143:356-365

Eine Meta-Analyse mehrerer placebokontrollierter Studien mit Policosanol ergab, dass Dosierungen zwischen 10 und 20 g/Tag den Gesamt-Cholesteringehalts um 17 bis 21% und den LDL-Gehalt um 21 bis 29% senkten. Der HDL-Gehalt stieg dabei um 8 bis 15% an.
Demnach senkten 10 mg/d Policosanol das Gesamt- und LDL-Cholesterin ebenso effektiv wie gleiche Dosierungen der Meikamente Simvastatin und Pravastatin. In
verschiedenen – auch Langzeitstudien – erwies sich Policosanol bei Dosierungen bis 20 mg als sicher und sehr gut verträglich.

4. Die Arruzazabala ML, Valdes S, Mas R et al. (1997):
Comparativestudy of policosanol, aspirin and the combination therapy poli-cosanol-aspirin on platelet aggregation in healthy volunteers. Pharmacol Res 36:293-297

Die Wirkung von Policosanol wurde von kubanischen Forschern in Hinblich auf die Plättchenaggregation und im Vergleich mit der Acetylsalicylsäure (ASS) an gesunden Personen verglichen. In der Studie erhielten die Probanden entweder 20 mg/d Policosanol , 100 mg/d ASS oder eine Kombination aus beiden. Ergebnis der Untersuchung: Policosanol zeigte die gleiche Wirksamkeit wie ASS. Am wirksamsten erwies sich die Kombination aus ASS und Policosanol.

Zufuhrempfehlung und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Für optimale Wirksamkeit sind täglich 10-12 mg Policosanol einzunehmen.

Hinweise
Studien zeigen, dass es bis zu drei Monaten dauern kann, bis sich die Effekte in verbesserten Blutfettwerte widerspiegeln.

Gegenanzeigen

Policosanol ist auch für die therapeutische Langzeittherapie geeignet.
Für Schwangere ist Octacosanol nicht geeignet.
Die Wirkung blutdrucksenkender und blutverdünnender Medikamente kann durch Octacosanol verstärkt werden.


Literaturquellen

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2. Arruzazabala, M. et al.: Comparative study of policosanol, aspirin and the combination therapy policosanol-aspirin on platelet aggregation in healthy volunteers. Pharmacol. Res. 36 293 – 297. (1997).
3. Castano, G. et al.: Comparison of the efficacy and tolerability of policosanol versus atorvastatin in elderly patients with Type-II-HyperCholesterolemia. Drugs Aging 20 153 – 163. (2003).
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5. Castano, G. et al.: Effects of policosanol and pravastatin on lipid profile, platelet aggregation and endothelemia in older hypercholesterolemic patients. Int. J. Clin. Pharmacol. Res. 19 105 – 116. (1999).
6. Castano, G. et al.: Effects of policosanol 20 versus 40 mg/day in the treatment of patients with type II hypercholesterolemia: a 6-month double-blind study. Int. J. Clin. Pharmacol. Res. 21 43 – 57. (2001).
7. Crespo, N. et al.: Comparative study of the efficacy and tolerability of policosanol and lovastatin in patients with hypercholesterolemia and non-insulin dependent diabetes mellitus. Int. J. Clin. Pharmacol. Res. 19 117 – 127. (1999).
8. Diskell, J.: Sports Nutrition, CRC Press LLC, Boca Raton, New York (2000) S.126
9. Gouni-Berthold, I., Berthold, H.: Policosanol clinical pharmacology and therapeutic significance of a new lipid lowering agent. Am. Heart J. 143 356 – 365. (2002).
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14. Noa M., Mas R., Mesa R.: A comparative study of policosanol vs lovastatin on intimal thickening in rabbit cuffed carotid artery. Pharmacol Res.43(1):31-7. (2001).
15. Pons P., Rodriguez M., Robaina C., Illnait J., Mas R., Fernandez L., Fernandez J.: Effects of successive dose increases of policosanol on the lipid profile of patients with type II hypercholesterolaemia and tolerability to treatment. Int J Clin Pharmacol Res.;14(1):27-33. (1994).
16. Prat H., Roman O., Pino E.: Comparative effects of policosanol and two HMG-CoA reductase inhibitors on type II hypercholesterolemia. Rev Med Chil. Mar;127(3):286-94. (1999).
17. Stusser R., Batista J., Padron R., Sosa F., Pereztol O.: Long-term therapy with policosanol improves treadmill exercise-ECG testing performance of coronary heart disease patients. Int J Clin Pharmacol Ther.;36(9):469-73. (1998).
18. Torres O., Agramonte A., Illnait J., Mas Ferreiro R., Fernandez L., Fernandez J.: Treatment of hypercholesterolemia in NIDDM with policosanol. Diabetes Care.;18(3):393-7. (1995).
19. Valdes S., Arruzazabala M., Fernandez L., Mas R., Carbajal D., Aleman C., Molina V.: Effect of policosanol on platelet aggregation in healthy volunteers. Int J Clin Pharmacol Res.;16(2-3):67-72. (1996).
20. Healthnotes, „Octacosanol“, www.gnc.com/health_notes/Supp/Octacosanol.html (2003).

 

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Policosanol

Policosanol-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Papain

Papayas sind reich an dem Fruchtenzym Papain, das die Verdauung, die Wundheilung, und das Immunsystem unterstützt

Beschreibung

Papain ist ein proteinspaltendes („proteolytisches“) Enzym, das natürlich in hoher Konzentration im Milchsaft der Papaya enthalten ist. Die Frucht Papaya stammt ursprünglich aus Mittelamerika, wo sie von den Ureinwohnen der „Baum guter Gesundheit“ genannt wurde. Die Ureinwohner hatten erkannt, dass der Milchsaft der Papaya bei einer Vielzahl an gesundheitlichen Leiden positive, physiologisch wirksame Effekte besitzt. Das enthaltene Papain wird zur Unterstützung der Verdauung sowie der Verbesserung der Wundheilung, der Entzündungslinderung und der Immunsteigerung und -regulierung eingesetzt.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche

• Unterstützung der Verdauung (auch bei Verdauungsbeschwerden)
• entzündliche Erkrankungen und Sportverletzungen
• Immunregulierung und Schutz vor Autoimmunerkrankungen

Weiterer Effekt: Auflösung von Fibrin in den Gefäßen. Hierdurch kann der Entstehung von Arteriosklerose, Thrombosen und allgemein Herz-Kreislauf-Erkrankungen entgegen gesteuert werden.

Wirkungen

Unterstützung der Verdauung
Liegt eine unzureichende Enzymproduktion im Körper vor, z.B. durch akute oder chronische Entzündungen, funktionelle Störungen der Verdauungsdrüsen, Stress oder einseitige/fettreiche Ernährungsweise, versucht der Körper dies auszugleichen. Er fährt die Magensaftproduktion hoch, mit der häufigen Folge Sodbrennen, das den Verdauungstrakt schädigt. Weitere Folgen des Enzymmangels sind Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Blähungen, Aufstoßen, Bauchkrämpfe sowie häufig Vitamin-, Mineralstoff- und Nährstoffmangel, aufgrund der mangelhaften Resorption.
Papain unterstützt die enzymatische Verdauung der Nahrung, insbesondere die von Eiweiß. Papain hat sich bei Verdauungsbeschwerden wie Blähungen und Gärungsprozessen bewährt. Bei Zöliakie-Patienten wird zudem die Verdauung von Gliadin, einem Bestandteil des Glutens, gefördert. Geringe Gluten-Mengen werden dadurch verträglicher.

Unterstützung bei entzündlichen Erkrankungen und Sportverletzungen
Papain hat zudem antibakterielle, antioxidative und anti-inflammatorische (antientzündliche) Wirksamkeit. Eine Linderung durch den Verzehr des Papaya-Enzyms zeigt sich bei allen Entzündungen und entzündlichen Erkrankungen wie entzündlich-degenerativen Gelenkerkrankungen (Arthritis), Bronchialerkrankungen sowie Sportverletzungen wie Prellungen und Verstauchungen.

Immunregulierung und Schutz vor Autoimmunerkrankungen
Papain steuert der Entstehung von Autoimmunerkrankungen entgegen. Durch die Spaltung von Molekülen in einzelne Fragmente fördert es den Abbau schädlicher Immunkomplexe.

Wirkstoffe

Der Papaya-Milchsaft enthält ein Gemisch aus verschiedenen Enzymen. Das Enzymgemisch aus Esterasen, Proteasen und weiteren Enzymen zeichnet sich durch den hohen Anteil an Papain aus und enthält weiter die Enzyme Chymopapain A und B, Papaya Peptidase A, Papaya Lysozym, Papaya Glutamin Cyclotransferase, Papaya Endo-1,3-b-Glukanase und Cystatin, eine Cystein-Antiprotease. Daneben enthält die Papaya-Frucht die Vitamine A, B, C, D und E sowie Carotinoide.


Zufuhrempfehlung und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Eine Ergänzung mit Papain erfolgt in täglichen Mengen zwischen 40 und 500 mg.
Im Handel wird das Enzym einzeln oder in Kombination mit Amylase und Protease angeboten. Den Vorzug ist immer der Kombination mit den Verdauungsenzymen Amylase und Protease zu geben. Die Enzyme Amylase und Protease tragen zur Kohlenhydrat- und Eiweißspaltung bei und unterstützen die Aufspaltungs- und Verwertungsprozesse zusätzlich.

Hinweis
Zur Verzehrzeit:
Zum Zweck der Verdauungsförderung sollte eine Enzymeinnahme gleich nach den Mahlzeiten eingenommen werden.
Zur Linderung von Entzündungen, zur Immunsteigerung oder der besseren Wundheilung sollte der Verzehr hingegen in 1,5- bis 2-stündigem Abstand zu den Mahlzeiten liegen. Hierdurch werden die Enzyme nicht zu Verdauungszwecken verbraucht.

Gegenanzeigen

Vor operativen Eingriffen sollte die Einnahme von Papain aufgrund der blutverdünnenden Eigenschaft mit dem behandelnden Arzt besprochen werden.


Literaturquellen

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Weiterführende Quellen

Wikipedia-Eintrag zu Papain

Lutein

Lutein wirkt als innerer UV-Schutz für die empfindliche Retina (Netzhaut)

Lutein (lat. lutea = gelb) ist ein Vertreter der Carotinoide, genauer der Xantophylle. Lutein ist ein besonders antioxidativ wirksamer Stoff, der in tierischen und pflanzlichen Zellen eine Schutzfunktion vor feien Radikalen erfüllt. Lutein findet sich in besonders hohen Konzentrationen in den Pigmenten der Netzhaut des Auges (Retina), genauer in der Macula lutea, dem zentralen Teil der Retina. Dieser Bereich wird wegen seines hohen Carotinoid-Gehaltes auch „gelber Fleck“ genannt. Lutein schützt vor schädlicher UV-Strahlung und vor der Bildung von Lipidperoxiden und dadurch entstehenden degenerativen Augenerkrankungen. Epidemiologische Studien belegen, dass Menschen mit einer hohen Zufuhr an Lutein ein signifikant niedrigeres Risiko für die Entstehung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) und des so genannten senilen Katarakt (Grauer Star) aufweisen.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Antioxidativer Nährstoff
• Schutz vor Zellschädigungen
• Schutz der Augennetzhaut vor der altersbedingten Makuladegeneration (AMD)
• Schutz vor Katarakt (Grauer Star)


Wirkungen

Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und der Graue Star (Katarakt) zählen zu den Hauptursachen für nachlassende Sehkraft und das Auftreten von Erblindungen im Alter. An der Entwicklung der altersbedingten Makuladegeneration (AMD), einem Schaden auf der so genannten Fovea centralis („Sehgrube“) der Netzhaut, und des senilen Katarakts sind maßgeblich freie Radikale beteiligt. Vorrangig Lutein und andere Carotinoide lagern sich in der Augenlinse an und schützen vor der oxidativen Schädigung durch Sauerstoffradikale.

Schutz der Makula vor der altersbedingten Makuladegeneration (AMD)

Die Makula (Macula lutea), der gelbe Fleck, ist der Bereich mit den meisten Fotorezeptorenzellen und daher auch die Stelle des schärfsten Sehens. Diese Fotorezeptorzellen, als Stäbchen und Zäpfchen bezeichnet, sowie die gesamte Retina sind besonders reich an ungesättigten Fettsäuren. Da diese ungesättigten Fettsäuren jedoch besonders leicht durch Radikaleinwirkung geschädigt werden können, ist die Makula von Natur aus besonders reich mit dem antioxidativen Schutzstoff Lutein ausgestattet und die Depots müssen ständig aufgefüllt werden. Lutein schützt die Netzhaut vor den entstehenden freien Radikalen, unterbricht die Kettenreaktionen freier Radikale und verhindert die zellschädigende Lipidperoxidation. Hohe Luteinwerte gingen in Studien mit einem 82 % geringeren Erkrankungsrisiko für AMD einher. Mit der Ergänzung an Lutein über Nahrungsergänzung lassen sich die Konzentrationen in der Retina direkt steigern.

Schutz vor Katarakt

Katarakt äußert sich in einer Eintrübung der Linse, die je nach Ort und Stärke die Sehfähigkeit einschränkt. Hohe Konzentrationen an Lutein in der Netzhaut gehen einher mit transparenten Linsen. Die genaue Wirkung: Lutein verringert durch seine antioxidative Eigenschaft die photochemische Erzeugung reaktiver Sauerstoffradikale (ROS) im Auge, die als Auslöser gelten.
Der Katarakt, der Graue Star, tritt bei hoher Luteinaufnahme halb so oft auf.
Bei bestehendem Katarakt kann durch eine Lutein-Ergänzung das Sehvermögen und die Sehschärfe wieder verbessert und die Blendeempfindlichkeit deutlich reduziert werden.

Zufuhrempfehlung und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Als vorbeugende tägliche Nahrungsergänzung sind Gaben zwischen 10 und 20 mg Lutein sinnvoll.
Zur adjuvanten (unterstützenden) Therapie bei AMD oder Katarakt sind bis zu 30 g pro Tag üblich.

Kombi-Hinweis
Die Bioverfügbarkeit von Lutein kann durch gleichzeitige Vitamin C-Supplementierung erhöht werden.
Zur Vorbeugung und adjuvanten Therapie von AMD und Katarakt wird eine hohe Luteingabe kombiniert mit einem Carotinoid-Komplex sowie Vitamin E, C, Omega-3-Fettsäuren und sekundären Pflanzenstoffen empfohlen.

Gegenanzeigen

Keine bekannt.


Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Lutein

Lutein-Artikel auf Vitaminwiki.net