Antioxidantien könnten bald bei ADHS helfen

Mikronährstoffe, darunter Magnesium, B-Vitamine, Omega-3-Fettsäuren UND Antioxidantien - scheinen bei der Behandlung der Störung ADHS immer mehr Bedeutung anzunehmen.

Einer aktuellen klinischen Studie zufolge weisen Kinder und Erwachsene mit der Diagnose ADHS deutlich höhere oxidative Stresswerte auf als der Durchschnitt. Verschiedene Untersuchungen der letzten Jahre weisen daruaf hin, dass unter anderem das Mikronährstoffprofil ein entscheidender Entstehungs- und Einflussfaktor der Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung zu sein scheint.

Das Forschungsteam der Ain Shams Universität untersuchte nun in einer größeren Kontrollstudie ADHS betroffene Kinder und Erwachsene auf das Level an oxidativen Stress anhand verschiedener Indikatoren.
Die Teilnehmer der ADHS-Gruppe wiesen signifikant niedrigere Blutwerte an den zentralen Antioxidanten Superoxiddismutase, Glutathionperoxidase, Glutathiontransferase und Katalase verglichen mit der Kontrollgruppe auf. Gleichfalls fielen der totale antioxidative Status (TAS), der totale oxidative Status (TOS) und der oxidative Stressindex (OSI) in der ADHS-Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe deutlich negativer aus. Das gestörte so genannte Redox-Gleichgewicht könnte ein Schlüsselfaktor bei der Pathogenese, der Entstehung, von ADHS darstellen, äußern sich die Wissenschaftler. Die Ergebnisse könnten bald schon in aktuelle Behandlungsansätze einfließen, so die Forscher weiter.
Die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) ist eine psychische Störung, deren Ursachenkomplex immer noch erforscht wird. Zusätzlich zu neuroanatomischen, -physiologischen und –chemischen Faktoren, werden genetische, umwelt- und ernährungsbedingte Einflüsse in der Ätiologie diskutiert.

Klinische Untersuchungen der vergangen Jahre zeigten, dass sich durch eine Verbesserung des Mikronährstoffprofils mithilfe gezielter Nahrungsergänzung bei bis zu 80 Prozent der Betroffenen mit ADHS-Diagnose eine Verbesserung des Verhaltens sowie eine Verringerung der Hyperaktivität mitunter bis hin zur völligen Normalisierung, erzielen ließ.

 

Quellen:

  • Eithar Karim El Adham, Amal I. Hassan and Amal Abd El Aziz El-Mahdy: Nutritional and metabolic disturbances in attention deficit hyperactivity disease; Research Journal of Medicine and Medical Sciences, 6(1): 10-16, 2011
  • Salih Selek et al.: Evaluation of total oxidative status in adult attention deficit hyperactivity disorder and its diagnostic implications; J Psychiatr Res 2012 Jan 17
  • Starobrat-Hermelin B, Kocielec T (1997) The effects of magnesium physiological
    supplementation on hyperactivity in children with attention deficit disorder (ADHD). Positive response to magnesium oral loading test. Magnes Res 10: 149-156
  • Voigt RG, Llorente AM, Jensen CL, Fraley JK, Berretsa MC, Heird WC (2001) A
    randomized, double-blind, placebo-controlled trial of docosahexaenoic acid supplementation
    in children with attention-deficit/hyperactivity disorder. J Pediatr 139:189-196

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung