Alpha-Liponsäure

Alpha-Liponsäure (Thioctsäure): Multi-Schutzstoff für unsere Zellen

Beschreibung

Die Alpha-Liponsäure, auch Thioctsäure genannt, ist eine körpereigene Substanz mit vitaminähnlichen Wirkungen und damit ein Vitaminoid. Die Alpha-Liponsäure weist in ihren Wirkungsweisen einige einzigartige Eigenschaften auf, was sie besonders wichtig macht.

Die Bedeutung der Alpha-Liponsäure liegt
• in ihrer starken antioxidativen Wirksamkeit,
• der besonderen Fähigkeit der Verstärkung anderer Antioxidantien,
• ihrer Schutzfunktion im Nervensystem und
• der Entgiftung von Schwermetallen.

 
Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
Die Alpha-Liponsäure wird prophylaktisch zur Steigerung des antioxidativen Schutzschildes ergänzt.

Erhöhter Bedarf
Der Bedarf an Alpha-Liponsäure ist erhöht bei starker oxidativer Belastung z.B. bei Rauchern, Sportlern, Stress, Diabetes mellitus, Kohlenhydratstoffwechselstörungen Demenz und auszehrenden Erkrankungen z.B. Krebs.

Therapeutische Anwendung

Diabetes mellitus: Eine Ergänzung mit Alpha-Liponsäure wird von der DDG, der Deutschen Diabetes Gesellschaft, ausdrücklich empfohlen. Im Vordergrund stehen ihre Wirkungen bei der Behandlung und Prävention diabetischer Nervenstörungen. Ihre stoffwechselregulierende und antioxidantische Eigenschaften haben weiter günstige Effekte.

Arteriosklerose: Durch ihre stark antioxidative Wirksamkeit ist die Alpha-Liponsäure für die Vorbeugung arteriosklerotischer Gefäßveränderungen wichtig.

Weitere Anwendungsgebiete sind:
• Demenz
• Lebererkrankungen
• Katarakt („Grauer Star“)
• auszehrende Erkrankungen und
• Schwermetallvergiftungen

Alpha-Liponsäure und Sport:
Eine Ergänzung mit Alpha-Liponsäure hat für Sportler eine zweifache Bedeutung:
1. Erhöhung der Muskelenergie (Muskelglykogen) durch verbesserte Insulin-Verwertung.
2. Als Antioxidant bekämpft Alpha-Liponsäure freie Sauerstoffradikale, die beim Sport durch den erhöhten Stoffumsatz verstärkt entstehen.

Wirkungen
Antioxidant
Die Alpha-Liponsäure ist als eine von wenigen Ausnahmen in der Lage, aufgrund ihrer fettsäureähnlichen Struktur sowohl in den fetthaltigen (lipophilen) Zellmembranen als auch in den wässrigen (hydrophilen) Geweben antioxidativ wirksam zu sein. Dadurch kann sie speziell die Membranen (Häutchen) und Mitochondrien der Zellen vor freien Sauerstoffradikalen schützen. Immunaktive Enzyme wie SOD (Superoxid-Dismutase) und Katalase werden ebenfalls vor dem oxidativen Zerfall geschützt.

Regeneration anderer Antioxidantien
Die herausragendste Eigenschaft der Alpha-Liponsäure liegt darin, andere Antioxidantien – Vitamin C, Vitamin E, Coenzym 10 und Glutathion – zu regenerieren und damit die antioxidative Gesamtkapazität gegen Zellschädigungen zu vervielfachen.

Bindung von Schwermetallen
Die Alpha-Liponsäure ist in der Lage, Komplexe mit Schwermetallen wie Blei, Cadmium, Quecksilber und Arsen zu bilden. So können die Metalle aus den Zellen und Geweben mobilisiert und ausgeleitet werden.

Coenzym-Funktion
Als Coenzym wirkt die Alpha-Liponsäure im Fett-, Eiweiß- und Kohlenhydratstoffwechsel mit. Interessant für sportlich Aktive ist die verbesserte Glukose-Ausnutzung und die Steigerung der Muskel-Energie.

Nervenschutzstoff (neuroprotektiv)
Die Alpha-Liponsäure ist eine neuroprotektive Substanz, die die Nervenleitgeschwindigkeit und die Nährstoffversorgung der Nerven erhöht und Nervenschmerzen nachweislich reduzieren kann. Aufgrund ihres Schutzpotentials wird die Alpha-Liponsäure bei Erkrankungen, die mit Nervenschädigungen einhergehen, empfohlen. Beispiele: Diabetes mellitus und Demenz.
Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Zur allgemeinen Präventiv werden 50 bis 200 mg empfohlen. In therapeutischen Anwendung sind bis zu 600 mg üblich.
Literaturquellen

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Weiterführende Quellen: