Flohsamen (Psyllium)

Flohsamen (Planatago ovato): Die besondere Kombination aus Faser- und Schleimstoffen der Samenhüllen unterstützt unsere Darmfunktion

Beschreibung

Flohsamen, Psyllium oder Plantago ovato wird der Samen des Flohsamenwegerichs genannt. Die Schalen der Flohsamen werden seit mehreren tausend Jahren in der indischen Aryuveda-Medizin und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eingesetzt. Seine Wirkungen sind wissenschaftlich einschlägig erforscht.
Flohsamen dient zur Regulierung der Darmfunktion, der Stuhlkonsistenz und zur Behandlung verschiedener Darmerkrankungen. Weitere positive Effekte sind die Senkung der Blutfettwerte, vor allem der Triglycerid- und Cholesterinspiegel. Nebenbei ist die Unterstützung der Blutzuckerkontrolle eine positive Begleiterscheinung.

Durch seinen besonderen Faserstoffgehalt bietet Flohsamen eine sehr gesundheitsförderliche, tägliche Ergänzung in der Ernährung, mit deren Hilfe der meisten degenerativen Erkrankungen, so genannter ernährungs(mit)bedingter Wohlstandserkrankungen, vorbeugend effizient entgegengesteuert werden kann.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Regulierung und Aktivierung der Darmfunktion, Unterstützung bei
– Verstopfung
– Hämorrhoiden, Analfissuren
– Reizdarm, Durchfall
• Senkung der Blutfettwerte (Gesamt- und LDL-Cholesterin, Triglyceride)
• Ausscheidung toxischer und Krebs erregender Stoffe
• Unterstützung der Blutzucker-Kontrolle
• Prophylaxe vor degenerativen „Zivilisationserkrankungen“
• Unterstützung der Gewichtskontrolle

Wirkungen

Stuhlregulierung
Die Samenhüllen des Flohsamens besitzen einen hohen Anteil an so genannten Schleimstoffen, die wegen ihrer starken Quellfähigkeit und dem damit verbundenen Wasserbindevermögen zu einer Vergrößerung des Darminhaltes führen. Durch das vergrößerte Volumen ergibt sich auf die Darmwand ein starker Dehnungsreiz und in der Folge wird der Reflex zur Darmentleerung ausgelöst. Flohsamen helfen bei Obstipation (Verstopfung) und bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen aber auch bei allen Erkrankungen, bei denen ein weicher Stuhl erwünscht ist, z.B. Hämorrhoiden und Analfissuren, da die Samen die Fähigkeit besitzen, die Stuhlkonsistenz zu regulieren.
Flohsamen wirken als Füllstoffe (Ballaststoffe) und führen nicht zu einem Gewöhnungseffekt des Darms. Die enthaltenen Faserstoffe führen zu einem Trainieren der körpereigenen Mechanismen des Darms. Psyllium regt den Darm zu Arbeit an, hingegen bildet sich die Darmmuskulatur bei ballaststoffarmer Kost z.B. infolge vollkornarmer und an Weißmehl reicher Ernährungsweise zurück.
Flohsamen werden auch bei Durchfall eingesetzt, da die den Darm passierenden Faserstoffe die überschüssige Flüssigkeit binden.

Cholesterinsenkung

Die in den Flohsamenschalen zu 86 % enthaltenen wasserlöslichen Faserstoffe sind auch für die Senkung der Blutcholesterin- und Blutfettwerte von Bedeutung. Diese Faserstoffe zählen zu der Art Ballaststoffe, mit denen sich insbesondere das schädliche LDL-Cholesterin senken lässt.
Die Senkung des LDL-Cholesterins geschieht über die Bindung und der vermehrten Ausscheidung von (cholesterinhaltigen) Gallensäuren im Dünndarm über den Stuhl.
Dadurch ist die Leber gezwungen, dem Blutkreislauf mehr Cholesterin als Ausgangssubstanz für die Bildung neuer Gallensalze zu entziehen. Es kommt in der Leber zur Aktivierung des Enzyms Cholesterin-alpha-Hydroxylase und dadurch zu einem verstärkten Umbau von Cholesterin zu Gallensäuren. Das Cholesterin in der Zelle nimmt ab, die LDL-Rezeptoren auf der Zellaußenseite nehmen hingegen zu. Das Cholesterin bindet vermehrt an diese Zell-Rezeptoren, gelangt aus dem Blut und der Cholesterinspiegel im Blutkreislauf sinkt. Bei einer Aufnahme von ca. 10-15 Gramm Psylliumschalen pro Tag sinkt das LDL-Cholesterin um 10-15 %.

Senkung des Blutzuckerspiegels
Die Faserstoffe des Flohsamens bewirken ferner eine langsamere Aufnahme von Glukose (Zucker) aus der Nahrung ins Blut und damit einen flacheren Blutzuckeranstieg, was für Diabetiker von Bedeutung ist. Aber auch Nicht-Diabetes-Betroffene profitieren von einen gefäßschonenden, ausgeglichenen Blutzuckerspiegel.

Ausscheidung toxischer und Krebs erregender Stoffe

Flohsamenschalen unterstützen den Organismus bei der schnellen Ausscheidung schädlicher Giftstoffe. Die Faserstoffe binden Umweltschadstoffe sowie Karzinogene (Sammelbegriff für Krebs auslösende Stoffe), z.B. Nitrosamine und weitere toxische Substanzen im Darm, und bewirken wie ein „biologischer Reiniger“ deren Ausscheidung aus dem Körper, bevor diese in den Blutkreislauf gelangen können.

Prophylaxe vor degenerativen „Zivilisationserkrankungen“
Das American Cancer Institute sowie auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE)
empfehlen mindestens 30 g Ballaststoffe mit der täglichen Ernährung aufzunehmen. In Deutschland und anderen westlichen Ländern der „zivilisierten Welt“ wird diese Menge jedoch nur zur Hälfte erreicht.
Ballaststoffe fördern aktiv die Darmgesundheit und schützen vor arteriosklerotischen Prozessen und damit vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen (immer noch Haupttodesursache Nummer 1 in Deutschland). Bei fast allen ernährungs(mit)bedingten Erkrankungen wie Adipositas, Fettstoffwechselstörungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind signifikante Zusammenhänge zu einer ballaststoffarmen Ernährung nachgewiesen.

Wirkstoffe
86 % der Samenhüllen bestehen aus wasserlöslichen cholesterinsenkenden Faserstoffen. Die Besonderheit des Flohsamens liegt in dem hohen Gehalt an Schleimstoffen, die 25 % (Gewichtsprozent) der Samenhüllen ausmachen. Die Schleimstoffe nehmen durch ihre gute Quellfähigkeit mehr als das zehnfache ihres Volumen an Wasser auf. Hier drin begründet sich auch die Unterstützung der Gewichtskontrolle. Durch das große Nahrungsvolumen tritt der Sättigungseffekt schneller ein.

Zufuhrempfehlung und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Als tägliche Tagesdosis werden insgesamt 10 bis 20 mg auf mehrere kleinere Einnahmen mit je ca. 5 mg Flohsamen empfohlen.

Dauerverzehr

Flohsamen kann dauerhaft verzehrt werden.
Bei chronischer Verstopfung (>10 Tage) sollte jedoch immer in jedem Fall der Hausarzt konsultiert werden.

Gegenanzeigen

Flohsamen sollte nicht bei krankhaften Verengungen der Speiseröhre und des Magen-Darm-Trakts, Darmverschluss und einer Allergie gegen Flohsamen sowie bei gleichzeitiger Einnahme von Medikamenten, die die Darmtätigkeit hemmen, verzehrt werden.

Hinweise
Da Ballaststoffe die Wirkung von Medikamenten verringern könnten, sollte zwischen den beiden Einnahmen mindestens drei Stunden liegen.
Diabetiker sollten sich mit Ihrem Arzt besprechen, da aufgrund der positiven Einflüsse auf den Blutzuckerspiegel gegebenenfalls eine Neueinstellung sinnvoll sein kann.

 

Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Plantago ovata

Flohsamen-Artikel auf Vitaminwiki.net