Archiv der Kategorie: Verdauungsstörungen

Cayenne

Cayenne: Quelle für Capsaicin, das beruhigende, schmerzhemmende und wärmebildende Eigenschaften besitzt

Beschreibung

Cayenne (Capsicum frutescens) ist ein aus Südamerika stammendes Nachtschattengewächs, Cayennepfeffer wird das Pulver aus seinen getrockneten Chili-Früchten genannt. Botanisch gesehen ist die Schotenfrucht Cayenne nicht mit dem Pfeffer verwandt, lediglich die Schärfe verbindet die beiden namentlich miteinander.
Die medizinisch wertvollen Inhaltstoffe des Cayennes sind die so genannten Capsaicinoide (Scharfstoffe) – darunter vor allem das Capsaicin. Capsaicin besitzt viele günstige Eigenschaften für den menschlichen Organismus, weshalb Cayenne schon von den Ureinwohnern Südamerikas und in der Antike als Gewürz, Tonikum und Naturmedizin eingesetzt wurde. Capsaicin regt als Beispiel die Bildung von Endorphinen (schmerzhemmende, beruhigende Nervenbotenstoffe) an und besitzt thermogene (wärmebildende) und blutverdünnende Eigenschaften.


Wirkungen und Anwendungsbereiche

Blutzirkulation, Gefäße, Libido
Im Gefäßsystem dienen die blutverdünnenden Eigenschaften des Cayennepfeffers, der Entstehung von Blutgerinnseln (Thromben, Zusammenklumpen von Blutplättchen) entgegen zu steuern. Capsaicin stimuliert den Blutkreislauf und fördert damit Regenerationsprozesse im Körper. Es stärkt Herz, Nerven und Gefäßwände indem es die Zellen revitalisiert (erneuert, regeneriert). Es erhöht die Blutzirkulation in den Extremitäten. Durch Erweiterung der Blutgefäße senkt es erhöhten Blutdruck und verbessert die Libido.

Thermogenese, Stoffwechsel
Capsaicin hat zudem thermogenetische, das heißt, wärmebildende Eigenschaften, wodurch der Stoffwechsel und damit der Energieumsatz angekurbelt und eine Gewichtsreduktion unterstützt wird.

Anregung

Durch das Stimulieren der Bildung von Endorphinen, körpereigener „Glückshormone“, hat der Verzehr von Cayenne stimmungsaufhellende Effekte.

Antibiotische Wirksamkeit

Cayenne wirkt natürlich antibiotisch, das heißt, antibakteriell, fungizid und antiviral (bakterien-, pilz- und virenhemmend).

Magen- und Darmsekretion
Das in Cayenne enthaltene Capsaicin regt die Magen- und Darmssaftsekretion und die Verdauungstätigkeit an.

Schmerzlinderung
Capsaicin hat schmerzlindernde Effekte, indem die Schmerzweiterleitung durch körpereigene Endorphine natürlich blockiert wird. Medizinische Anwendung findet Capsaicin hierdurch insbesondere bei
• Nervenschmerzen (Brennen, Kribbeln und ziehende Schmerzen)
• Migräne,
• Juckreiz,
• Phantomschmerz,
• Gürtelrose und
• Muskelverspannungen.

Wirkstoffe
Neben Capsaicinoiden (etwa 1,5 %) enthält Cayennepfeffer nennenswerte Mengen an Flavonoiden sowie Vitamin C, A, B-Vitaminen und Calcium.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Cayenne wir in Mengen zwischen 300 und 500 mg täglich empfohlen.

Gegenanzeigen

• Bei Überempfindlichkeit gegen Paprikazubereitungen sollte eine Supplementierung von Cayennepfeffer nur nach ärztlicher Absprache passieren
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweise zur Einnahme

Cayenne sollte möglichst zu einer Mahlzeit eingenommen werden.


Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Cayenne bei Vitaminwiki.net

Zimt

Zimt (cinnamomum) enthält Naturstoffe, die den Blutzucker regulieren

Beschreibung

Zimt (cinnamomum) wird seit der Antike in Ägypten, China, Indien und Griechenland als Naturarznei- und Gewürzmittel eingesetzt. Zimt wird aus der getrockneten Rinde von Zimtbäumen gewonnen und weist mehrer interessante Eigenschaften aus. Zimtöl und -rinde besitzen eine starke antimikrobielle Aktivität, was auf dem Gehalt an Zimtaldehyd beruht. Ätherische Öle wirken relaxierend. Medizinisch am interessantesten sind mittlerweile die senkenden Effekte auf Blutzucker- und Blutfettspiegel, was Zimt für Diabetiker besonders wertvoll macht.


Anwendungsbereiche und Wirkungen


Anwendungsbereiche

• Blutzuckerkontrolle (antidiabetische Wirkung)
• Senkung der Blutfettwerte
• antibakterielle und fungizide Wirkung
• relaxierende, krampflösende Wirkung
• Unterstützung bei Appetitlosigkeit, Verdauungsbeschwerden, Völlegefühl

Blutzuckerkontrolle (antidiabetische Wirkung)

Die Senkung des Nüchtern-Blutzuckers durch Zimt wurde in evidenzbasierten Humanstudien mehrfach nachgewiesen. Die verantwortliche „insulinmimetische“ Substanz, als MHCP (Methylhydroxy-Chalcone-Polymer) identifiziert, wirkt direkt an den Insulinrezeptoren der Zellen. Hierdurch wird die Insulinwirkung und die Aufnahme von Glucose (Blutzucker) in die Körperzellen signifikant verbessert. Gleichzeitig wirkt sich Insulin auf den Fettstoffwechsel aus.

Senkung der Blutfettwerte

In klinischen Studien konnte eine Senkung der Triglycerid- und LDL-Cholesterin-Werte beobachtet werden. Die starke antioxidative Wirkung des Pflanzenstoffes MHCP wirkt zugleich der Lipidoxidation entgegen und senkt damit das Risiko für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.


Wirkstoffe

Der sekundäre Pflanzenstoff MHCP (Methylhydroxy-Chalcone-Polymer) ist für die Verbesserung der Insulinempfindlichkeit der Körperzellen und der Aufnahme der Blutglucose in die Zellen verantwortlich. Weitere Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe (Proanthocyanidine), Phenolcarbonsäuren, bis zu 4 Prozent ätherische Öle mit den Hauptkomponenten p-Cymol, Linalool und o-Methoxizimtaldehyd, außerdem Methylhydroxy-Chalcone-Polymer, Ascorbinsäure, Salicylat, Borneol, Kampfer, Eugenol, Limonen, Sesquiterpene und Zink.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Einnahmehinweis
Zur Zimt-Ergänzung wird hochwertiger Zimt als standardisierter Zimtextrakt oder Zimtöl empfohlen.

Gegenanzeigen
Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.


Literaturquellen:

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Zimt

Zimt-Artikel auf Vitaminwiki.net