Archiv der Kategorie: Störungen des Immunsystems

Gamma-Linolensäure

Gamma-Linolensäue: Unentbehrlich für die Bildung von Botenstoffen und als Bestandteil der Zellmembranen

Beschreibung

Die Gamma-Linolensäure (GLA) gehört zu den Omega-6- Fettsäuren und damit zu den physiologisch wichtigen mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Besondere Bedeutung hat die Gamma-Linolensäure als strukturgebenden Bestandteil der Zellmambranen und als Ausgangssubstanz für hormonähnliche Reglerstoffe – den so genannten Eicosanoiden.
Sowohl in den Phospholipiden der Zellmembranen sowie den Membranen von Zellorganellen liegt die Gamma-Linolensäure eingebaut vor und verbessert dort die Fließfähigkeit (Fluidität) und damit die Zellfunktionen. Die Gamma-Linolensäure ist hierdurch in allen Körperzellen enthalten, besonders hoch konzentriert im Gehirn und den Nervenzellen.
Die Eicosanoide, darunter vor allem die Prostaglandine (PGE), haben vielfältige hormonähnliche Funktionen, dienen z.B. zur Regulation der Hormonproduktion, wirken Überreaktionen des Immunsystems entgegen, sind entzündungshemmend und schützen die Nervenzellen. Dabei ist es wichtig, dass die Produktion verschiedener Prostaglandine (PGE1, PGE2, u.a.) ausgeglichen und in einem dynamischen Gleichgewicht ist. Diese Funktion übernimmt (neben den Omega-3-Fettsäuren) die Gamma-Linolensäure durch ihre regulierende Wirkung auf die Bildung der Prostaglandine.
Gamma-Linolensäure kommt vor allem im Samenöl der Nachtkerze, des Schwarzkümmels und des Borretsch vor.


Funktionen und Anwendungsbereiche

Funktionen
• Strukturgebender Bestandteil der Zellmembran
• Vorstufe von Eicosanoiden (Botenstoffe), die folgende Funktionen erfüllen:
– Immunmodulation
– Regulierung allergischer und entzündlicher Prozesse
– Regulierung des Blutdrucks
– Blutgerinnung, Regulierung der Blutplättchenverklebung (Thrombozytenaggregation)
– Regulierung des Fettstoffwechsels
– Beeinflussung der glatten Muskulatur

Anwendungsbereiche
• Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne, Hautverbrennungen
• Wechseljahrsbeschwerden und Prämenstruelles Syndrom (PMS)
• Aufmerksamkeits-Defizit(-Hyperaktivitäts)-Syndrom (AD(H)S)
• Diabetische Neuropathie
• Migräne
• Erkrankungen, die mit Entzündungsprozessen einhergehen
• Autoimmunerkrankungen
• Rheumatische Erkrankungen und Multiple Sklerose

Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne, Hautverbrennungen
Die Gamma-Linolensäure ist als Bestandteil der Zellwand für die Barrierefunktion der Haut unentbehrlich. Sie ist für die Regulierung des Wasserverlustes der Oberhaut verantwortlich und wirkt entzündlichen Hautveränderungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte entgegen. Menschen mit Neurodermitis verfügen über erniedrigte Gamma-Linolensäure-Spiegel. Wird dem Körper diese Fettsäure zugeführt, kommt es zu einer schnellen Normalisierung des Gamma-Linolensäure-Spiegels und damit zu einer Verbesserung des Hautzustandes mit Besserung der Symptomatik (Juckreiz, Schuppenbildung, Rötung).
Bei Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte) wird eine regelmäßige und langfristige Zufuhr empfohlen.

Wechseljahrsbeschwerden und Prämenstruelles Syndrom (PMS)
Die Gamma-Linolensäure wirkt positiv ausgleichend auf den weiblichen Hormonhaushalt und lindert Wechseljahrsbeschwerden und PMS-Symptome. Gelindert werden können vor allem Hitzewallungen, Brustschwellung, Empfindlichkeit der Brust (Mastodynie), depressive Zustände sowie Reizbarkeit, allgemeine Erschöpfung und Lethargie.

Aufmerksamkeits-Defizit(-Hyperaktivitäts)-Syndrom (AD(H)S)

Die Gamma-Linolensäure ist die wichtigste Omega-6-Fettsäure für Kinder mit ADS und ADHS. Klinische Studien zeigten, dass hyperaktive Kinder weniger der essentiellen Omega-3- sowie Omega-6-Fettsäuren im Blut haben als Kinder ohne ADS und ADHS.

Diabetische Neuropathie

Die diabetische Neuropathie ist eine Nervenschädigung im Rahmen eines Diabetes mellitus und durch Gefühlsverlust, Taubheit und Prickeln in den Händen gekennzeichnet. Die Gamma-Linolensäure kann das Fortschreiten der diabetischen Neuropathie hemmen. Zudem vermag die Fettsäuren eine Verbesserung der Nerven-Leitgeschwindigkeit und damit des Wahrnehmungsvermögens zu erreichen.

Rheumatische Erkrankungen und Multiple Sklerose

Die Einnahme der Gamma-Linolensäure wirkt sich positiv auf das Beschwerdebild von rheumatischen Erkrankungen sowie Multiple Sklerose aus. Der Grund: Die aus der Gamma-Linolensäure entstehenden Prostaglandine verdrängen die für die Entzündungsprozesse der Gelenke verantwortliche Arachidonsäure und lindernd damit die Entzündungsprozesse.
Da die zuviel vorhandene ungünstige Arachidonsäure erst nachhaltig verdrängt werden muss, setzen die Effekte jedoch langsam ein, so dass es mindestens 5 Wochen dauern kann, bis die Beschwerden zurückgehen.


Erhöhter Bedarf und Mangel

Die Balance zwischen Aufnahme, körpereigener Synthese und Bedarf an Gamma-Linolensäure ist bei vielen Menschen gestört. Faktoren wie hoher Alkoholkonsum, einseitige Ernährung, Stress sowie das Alter steigern den Bedarf an Gamma-Linolensäure.

Häufigste Ursachen für erhöhten Bedarf
• erhöhtes Alter
• Wachstum
• Alkoholmissbrauch
• Hoher Konsum gehärteter Fette und Transfettsäuren
• Rauchen
• Schwangerschaft und Stillzeit
• chronische Erkrankungen, Störungen:
– Allergien
– Neurodermtiis
– Diabetes mellitus
– Gastritis
– Multiple Sklerose
– Rheumatische Erkrankungen

Mangelsymptome

• Anämien
• Infektanfälligkeit
• Neigung zu Atopien
• Hautekzeme
• Wundheilungsstörungen
• Störungen der Hautfunktion
• Depression
• Fettleber
• Wachstumsstörungen


Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Die normale Dosierung zur Ergänzung der Gamma-Linolensäure liegt bei 150 bis 200 mg.
Bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. Neuropathien werden höhere Tagesdosen von bis zu 600 mg eingesetzt.

Gegenanzeigen
• Epileptiker sollten sich vor der Einnahme mit ihrem Arzt besprechen.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweis
Der therapeutische Einsatz von Gamma-Linolensäure sollte mindestens 6 bis 8 Wochen durchgängig andauern.


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Weiterführende Einträge:

Wikipedia-Eintrag zu Gamma-Linolensäure

Gamma-Linolensäure-Artikel auf Vitaminwiki.net

Cranberry

Die Cranberry, Quelle für Proanthocyanidine, schützt vor Blasen- und Harnwegsinfektionen

Beschreibung

Die Cranberry (Vaccinium macrocarpon) stammt aus Nordamerika und ist eng mit der europäischen Preiselbeere verwandt. Die dunkelrote Beerenfrucht wird seit mehreren Jahrhunderten bei Erkrankungen des Harntraktes, vor allem Blasen- und Harnwegsinfektionen, eingesetzt. Über die traditionelle Anwendung hinaus ist die medizinische Wirksamkeit zur Prävention und Behandlung von bakteriellen Harnwegsinfektionen heute wissenschaftlich belegt. Seit 1994 sind die Wirkmechanismen und Wirkstoffe erforscht. Die in der Cranberry enthaltenen Tannine, so genannte Proanthocyanidine, besitzen die Fähigkeit das Anheften (Adhäsion) infektionsauslösender Bakterien an der Schleimhaut von Blase und Harntrakt zu verhindern. In der Folge werden die Bakterien mit dem Harn aus der Blase hinausgespült, bevor diese „andocken“ können. Die Cranberry hemmt mit ihren anti-adhäsiven Eigenschaften ebenfalls das Einnisten von Bakterien in der Magen- und Darmwand und selbst von antibiotika-resistenten Bakterien.


Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Harnwegsinfektionen (Prophylaxe und Behandlung)
• Vorbeugung von Gastritis und Magengeschwüren
• Verbesserung der B12-Resorption

Harnwegsinfektionen (Prophylaxe und Behandlung)
Cranberry wird vor allem eingesetzt um durch Bakterien verursachte Infektionen der Blase und Harnröhre vorzubeugen. Häufigster Auslöser schmerzhafter Harnwegsentzündungen ist das Bakterium Escherichia Coli (E. Coli) aber auch Staphylokokken, die in den Schleimhautzellen des Harntrakts anhaften, wenn die natürlichen Abwehrmechanismen der Harnwege kurzzeitig geschwächt sind, z.B. bei Unterkühlung. Die Tannine der Cranberry verhindern das Andocken an den Schleimhäuten und beschleunigen das Ausspülen der problematischen Bakterien aus der Blase in den Urin. Neben der Prävention häufig wiederkehrender Infektionen dient Cranberry zur Behandlung schon bestehender Harnwegsinfekte.

Vorbeugung von Gastritis und Magengeschwüren
Die mit 75 Prozent häufigste Ursache für Magengeschwüre ist eine durch das Bakterium Helicobacter pylori verursachte Magenschleimhautentzündung (Gastritis). Magengeschwüre können entstehen, wenn es Bakterien (vorrangig Helicobacter Pylori) gelingt, sich in den Schleimhäuten der Magenwände einzunisten und dies eine Entzündung hervorruft. Im Laufe ihres Leben kommen 90 Prozent aller Menschen mit dem Helicobacter pylori-Bakterium in Kontakt, entweder durch verseuchte Nahrungsmittel oder fäkal-oral. Durch die in der Cranberry enthaltenen Proanthocyanidine und deren Anti-Adhäsionsfähigkeiten kann das Andocken von Helicobacter pylori in den Schleimhäuten der Magen- und Darmwände verhindert werden.

Verbesserung der Vitamin B12-Resorption

Cranberry erhöht die Vitamin-B12-Resorption bei Menschen, die so genannte Protonen-Pumpen-Inhibitoren, Medikamente zur Reduzierung der Magensäureproduktion, einsetzen.

Wirkstoffe

Wissenschaftler vermuten, dass ausschließlich die Proanthocyanidine der Cranberry die einzigartige Struktur zur Hemmung der bakteriellen Adhäsion besitzen. Cranberries enthalten zudem Chinin- sowie Hippursäure, die den pH-Wert des Urins absenken und für eine säurehaltigeres Milieu sorgen, indem Bakterien schlechter gedeihen können. Zudem enthält die Cranberry größere Mengen B-Vitamine, Vitamin C und Beta-Carotin, wodurch die Abwehrkräfte gesteigert werden.
Proanthocyanidine und Anthocyanidine sind übrigens auch für die dunkelrote Farbe der Beere verantwortlich.


Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Üblicherweise werden 1.000 bis 1.500 mg am besten auf drei Mahlzeiten verteilt eingenommen. Bereits zwei bis drei Stunden nach der Einnahme verhindert Cranberry das Anhaften der Bakterien.

Einnahmehinweis
Die Einnahme von Cranberry ist kurativ bei akuter Harnwegsinfektion sowie vorbeugend zum dauerhaften Verzehr z.B. bei erhöhter Infektanfälligkeit geeignet.

Gegenanzeigen
• Gemieden werden sollte die Cranberry von Menschen mit Allergien auf Preisel- oder Blaubeeren (Vaccinium-Arten).
• Cranberry kann Einfluss auf blutverdünnende Medikamente haben.
• Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist zudem mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

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Wieterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Cranberry

Cranberry-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

 

 

Schwarzkümmelöl

Öl des Schwarzkümmels (Nigella sativa) kann in Kapseln konzentriert aufgenommen werden

Beschreibung

Der Schwarzkümmel (Nigella sativa) gehört mit zu den ältesten schriftlich überlieferten Heilpflanzen. Das kaltgepresste Samenöl des Schwarzkümmels wird traditionell in der Naturheilkunde und zunehmend auch in der konventionellen Schulmedizin eingesetzt. Das Zusammenwirken von ungesättigten (Omega-3- und Omega-6-)Fettsäuren und ätherischen Ölen bedingt die Anwendung zur Regulierung von immunologischen Überreaktionen, bei Allergien, Autoimmun- und Bronchialerkrankungen.
Das spezielle Fettsäuremuster des Samenöls sowie speziell die Gamma-Linolensäure lösen im Körper die Bildung bestimmter Gewebshormone, der Prostaglandine (PGE), aus. PGE1 stabilisiert die Zellmembranen, wirkt harmonisierend auf das Immunsystem und hemmt die Freisetzung allergischer und Entzündungen auslösender (inflammatorischer) Mittlerstoffe. Ein Vorteil von ungesättigten Fettsäuren ist, dass sie nicht nur lokal wirken, sondern im ganzen Körper Entzündungsprozesse hemmen.

Die höchste Qualität wurde bei kaltgepresstem (nativem) Öl aus Ägypten gefunden, da dort die idealen Klima- und Anbaubedingungen vorliegen.


Wirkungen und Anwendungsbereiche


Wirkungen

Die wichtigsten Eigenschaften des Schwarzkümmelöls:
– immunregulierend
– entzündungshemmend (anti-inflammatorisch)
– schmerzstillend
– antithrombotisch (hemmt Verstopfung von Blutgefäßen durch Gerinnsel)
– krampflösend
– sekretlösend
– bronchienerweiternd
– antibakteriell

Anwendungsbereiche
• Allergien, Überreaktionen des Immunsystems und Entzündungen
• Bronchialerkrankungen
• Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte)
• Fettstoffwechsel, Senkung der Blutfettwerte
• Blutzuckerkontrolle

Äußerliche Anwendung
• Entzündungen
• Prellungen
• Störungen der Hautfunktion
– Hautpilz
– Neurodermitis
– Akne

Allergien, Überreaktionen des Immunsystems und Entzündungen
Treten allergische Symptome auf, ist die Bildung der Prostaglandine (Reglerstoffe) mit den Namen PGE1 und PGE2 aus Gamma-Linolensäure und Arachidonsäure gestört. In der Folge finden überschießende Immunreaktionen gegenüber bestimmten, eigentlich harmlosen Substanzen, mit unterschiedlichen Symptomen z.B. Atemwegsbeschwerden oder Hautrötungen statt. Der hohe Gehalt an Gamma-Linolen- und Linolsäure in Schwarzkümmelöl hemmt die Freisetzung allergischer Mediatoren und die Produktion eines bestimmten Enzyms (5-Lipoxygenase), das an der Bildung von Leukotrienen beteiligt ist. So wird die allergische überschießende humorale Immunreaktion der Zellen stabilisiert.

Bronchialerkrankungen
Aufgrund seiner sekretlösenden Eigenschaft findet das ägyptische Schwarzkümmelöl bei Bronchialerkrankungen Anwendung. Ätherische Wirkstoffe wie das Nigellon wirken gefäßerweiternd, entkrampfen die Bronchien und lösen zähe Sekrete. Asthmatiker erreichen hierdurch mehr Lungenvolumen und das Abhusten von zähem Schleim (Sekretauswurf) wird erleichtert.

Neurodermitis und Psoriasis (Schuppenflechte)

Die entzündungslindernde Wirksamkeit begründet die Anwendung von Schwarzkümmelöl als Komplementärbehandlung bei Neurodermitis und Psoriasis. Es kann sowohl äußerlich als auch innerlich angewendet werden, unterstützt den Heilungsprozess entzündeter Hautstellen und lindert den Juckreiz.

Senkung der Blutfettwerte
Ägyptisches Schwarzkümmel wird seit jeher begleitend zur Behandlung von Fettstoffwechselstörungen eingesetzt. Die Effekte konnten heutzutage wissenschaftlich belegt werden. Die enthaltenen Nigellamine senken den Triglycerid-Gehalt im Blut. Studien zeigten eine Vergleichbarkeit mit dem Lipidsenker Clofibrat.

Blutzuckerkontrolle
Schwarzkümmelöl fördert die Freisetzung von Insulin, das die Glucosekonzentration im Blut reguliert. Schwarzkümmelöl wirkt zudem auch hier harmonisierend: Die Neutralisierung toxischer Belastungen des Organismus senkt auch den Blutzuckerspiegel.

Wirkstoffe

Das ägyptische Schwarzkümmelöl enthält mehr als 100 verschiedene Wirkstoffe. Am physiologisch interessantesten sind die mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die zusammen mit weiteren Ölfraktionen vorliegen, sowie die ätherischen Öle (0,5 bis 2 Prozent), die für den intensiven Geruch und Geschmack verantwortlich sind. Wesentliche Einzelwirkstoffe des Schwarzkümmelöls sind der Bitterstoff Nigellin und das Saponin Melanthin wobei die Kombination aller Inhaltsstoffe die hohe Wirksamkeit des Samenöls ausmacht.
Die Samen des Schwarzkümmelöls bestehen aus:
• 38 % Kohlenhydrate
• 35 % Fette (fette Öle wie Linolsäure, alpha-Linolensäure, Stearinsäure; ätherische Öle wie Kampfer, Nigellidin, Nigellin, Nigellimin-N-oxid, Thymol;)
• 21 % Proteine
• 6 % andere Bestandteile (Mineralstoffe wie Calcium Eisen, Kalium; Gerbstoffe/Saponine wie Melanthin, Hederagenin, Hederidin)

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Innerlich angewendet werden täglich 1.000 bis 1.500 mg (Kapseln) oder 5 bis 10 ml reines Schwarzkümmelöl empfohlen, das zu den Mahlzeiten eingenommen wird.

Gegenanzeigen
Bei behandlungsbedürftigen Erkrankungen, der Einnahme von Medikamenten und in der Schwangerschaft und Stillzeit ist mit dem behandelnden Arzt Rücksprache zu halten.

Hinweise zur Einnahme

• Wichtig – Qualität!
Für hohe Qualität sollten Präparate aus dem nativen, kaltgepressten, ägyptischen Schwarzkümmelöl (Nigella sativa) gewählt werden. (Am Markt auch erhältlich sind weiterer Schwarzkümmelöl-Arten, die keine Wirkung als Heilpflanze haben sowie auch chemisch-hergestellte Präparate. Diese dürfen sich nicht Nigella sativa nennen.
• Schwarzkümmelöl ist als Nahrungsergänzung in Kapselform oder als Öl zur äußerlichen Anwendung geeignet.

Literaturquellen

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10. Hagers Handbuch der pharmazeutischen Praxis. Springer Verlag 1977, S. 211-212.
11. Houghton, P. J., et al.: Fixed oil of nigella sativa and derived Thymoquinone inhibit eicosanoid generation in leukocytes and membrane lipid peroxidation. Planta Med. 61 (1995) 33-36.
12. Ihrig, M.: Prüfung von Schwarzkümmelöl. Pharm. Ztg. 142, Nr. 22 (1997) 1822-1824.
13. Kämmerer, W.: Essentielle Fettsäuren zur Therapie der atopischen Neurodermitis. Pharm. Ztg. 139, Nr. 28 (1994) 2195-2201.
14. Karawya, M. S., et al.: Essential oil and lipids of nigella sativa seed and their biological activity. Zag. J. Pharm. Sci. Vol. 3, No. 2 (1994) 49-57.
15. Lautenbacher, L.-M.: Schwarzkümmelöl. Dt. Apoth. Ztg. 137, Nr. 50 (1997) 4602-4603.
16. Macdonald Hocking, G.: A Dictionary of Natural Products. Plexus Publishing, Medford 1997, S. 529.
17. Madaus, G.: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Georg Thieme Verlag, Leipzig 1938, S. 1970-1974.
18. Menounos, P., Staphylakis, K., Gegiou, D.: The sterols of nigella sativa seed oil. Phytochemistry, Vol. 25, No. 3 (1986) 761-763.
19. N.N.: Semen Nigellae Monographie aus dem Ergänzungsband zum Deutschen Arzneibuch, 6. Ausgabe 1953, S. 443.
20. Nergiz, C., Ötles, S.: Chemical composition of nigella sativa L. seeds. Food chemistry 48 (1993) 259-261.
21. Saller, Reichling, Hellenbrecht: Phytotherapie. Haug Verlag, Heidelberg 1995, S. 141-148.
22. Schleicher, P., Bannasch, L.: Allergiebehandlung mit immunologischen wirksamen Pflanzensamenöl (Schwarzkümmelöl). Naturheilpraxis 48, Nr. 3 (1995) Sonderdruck.
23. Schleicher, P., Saleh, M.: Natürlich heilen mit Schwarzkümmel. Südwest Verlag, München, 7. Aufl. 1997.
24. Troyer, K.-H.:, Bible Workshop ‘96. Christl. Verlagsgesellschaft Dillenburg 1996.
25. Ulmer: Bio-Regulatoren. Schwarzkümmelöl, Hagebuttenöl. Tuninge 2000.
26. Wolf, J.: Mikro-Dünnschichtchromatographie, Schwarzkümmel.Pharm. Ztg. 143, Nr. 28 (1998) 2408.

 

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Schwarzkümmel

Schwarzkümmelöl-Artikel auf Vitaminwiki.net

 

Bromelain

Beschreibung

Natürlicher Lieferant von Bromelain

Die Ananas: Natürlicher Lieferant von Bromelain

Das „Ananans-Enzym“ Bromelain ist ein Enzymgemisch, das in der Frucht und im Stamm der Ananaspflanze (Fam. Bromeliaceae) enthalten ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Enzymen kann Bromelain in physiologisch relevanten Mengen vom Magen-Darm-Trakt resorbiert und in die Blutbahn aufgenommen werden. Bromelain wird sowohl wegen seiner verdauungsfördernden als auch seiner entzündungshemmenden und blutverdünnenden Eigenschaften seit mehr als fünf Jahrzehnten therapeutisch eingesetzt, allein oder in Kombination mit weiteren Enzymen wie z.B. dem Papain (aus der Papaya). Bromelain fördert den Abbau von Fibrin (Blutgerinnungsstoff) und damit die Blutzirkulation und unterstützt verschiedene immunologische Prozesse des Körpers.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
• Verdauungsförderung
• Entzündungshemmung
• Linderung von arthritischen Beschwerden
• Immunstärkung
• Herz-Kreislauf-Unterstützung

Wirkungsweise

Verdauungsförderung
Bromelain unterstützt die gesamte Verdauung und ist im Gegensatz zu anderen Verdauungsenzymen sowohl im sauren Milieu des Magens als auch im basischen Milieu des Dünndarms aktiv. In erster Linie fördert Bromelain die Verdauung von Eiweiß aus der Nahrung, daher zählt es zu den „proteolytischen“ (eiweißspaltenden) Enzymen. Zudem steigert es die Wirkung anderer Verdauungsenzyme wie Trypsin und Pepsin. Es kann außerdem die Aufnahme verschiedener sekundärer Pflanzenstoffe wie des Quercetins fördern.

Entzündungslinderung
Bromelain besitzt entzündungshemmende Eigenschaften und wird deshalb bei kleineren Verletzungen zur Beschleunigung des Heilungsprozesses und zur Verkürzung der Regenerationszeit eingesetzt. Bei Sportverletzungen wie Muskelfaserrissen, Verrenkungen, Prellungen, Bänderdehnungen oder nach Fehlbelastungen wie z.B. bei Schleimbeutelentzündungen kommt es zu Schwellungen, Entzündungen und Blutergüssen. Bromelain fördert eine Verringerung resp. Behebung der Beschwerden und Symptome. Bei Ausdauersport, z.B. Langstreckenlauf, sind prophylaktische Gaben besonders sinnvoll.
Bromelain kann die Symptome verringern oder vollständig beheben. Bromelain führt auch bei allen anderen, auch chronisch-entzündlichen Prozessen in Geweben, Gelenken und Knochen sowie Schwellungen und Schmerzen in den Gelenken eine Linderung herbei.
Klinische Studien bestätigten die positiven Effekte von Bromelain-Gaben bei rheumatoider Arthritis (chronisch-degenerative Gelenkerkrankung).

Immunstärkung
Bromelain stimuliert die Bildung der weißen Blutkörperchen (Leukozyten). Über die gesteigerte Produktion von so genannten Zytokinen (Interleukine und Tumor-Nekrose-Faktor) steigert Bromelain zudem direkt das körpereigene Schutzsystem gegen Krebs. Bromelain fördert auch die Auflösung von Antigenen und steuert dem Entstehen allergischer Reaktionen entgegen.

Herz-Kreislauf-Unterstützung
Bromelain unterstützt allgemein und auf mehrfache Weise das Herz-Kreislauf-System.
Durch seine blutverdünnenden Effekte infolge des Fibrin-Abbaus wird die Blutzirkulation verbessert. Da das Zusammenklumpen der Blutplättchen (Thrombozytenaggregation) gehemmt wird, wird das Thromboserisiko gesenkt. Arteriosklerotische Beläge (Plaques) können leichter aufgelöst werden und Entzündungen der Gefäße gehen zurück.

Zufuhrempfehlung und Einnahmehinweise

Zufuhrempfehlung
Üblicherweise werden täglich 800 bis 1.200 mg Bromelain eingenommen.
Die Dosierung kann fallabhängig und therapeutisch verordnet höher gewählt werden.

Gegenanzeigen
Bromelain kann die Wirkung blutverdünnender Medikamente erhöhen.
Bei Allergien auf Ananas ist Bromelain nicht zur Ergänzung geeignet.

Hinweise zur Einnahme
• Die Einnahme direkt zu den Mahlzeiten (direkt davor, während oder direkt danach) unterstützt die Verdauung.
• Bei Einnahme 1½ bis 2 Stunden vor oder nach dem Essen entfaltet sich die optimale entzündungshemmende Wirkung.
• Achten Sie beim Kauf eines Bromelain-Produktes darauf, dass die enzymatische Aktivität bei mindestens 2,2 F.I.D. (pro mg) liegt.


Literaturquellen

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Weiterführedne Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Bromelain

Bromelain bei Vitaminwiki.net

SOD (Superoxid-Dismutase)

SOD (Superoxid-Dismutase)

Beschreibung

Die Superoxid-Dismutase, abgekürzt SOD, ist eines der meist vorhandenen körpereigenen Enzyme des menschlichen Körpers. Jeder Milliliter Blut enthält durchschnittlich 60 Mikrogramm SOD. SOD ist der wichtigste enzymatische Antioxidant und besitzt ein außergewöhnlich hohes Schutzpotential für Zellen.

SOD ist für die Abwehr von freien Sauerstoffradikalen, speziell den so genannten Superoxiden verantwortlich. Superoxide sind die häufigsten und gefährlichsten freien Sauerstoffradikale und fallen im Rahmen des Zellstoffwechsels an. Sie schädigen die Zellen und sind für deren Alterung in großem Maße ausschlaggebend.

Superoxid-Dismutase katalysiert in den Zellen die Umwandlung (Dismutation) des Superoxidradikals zum unschädlichen Wasserstoffperoxid (H2O2), das zu Wasser und Sauerstoff abgebaut werden kann. Da SOD auf diese Weise vorzeitigen Alterungsprozesses der Zellen entgegensteuert erhielt es von Zellforschern den Namen „Methusalem-Enzym“.
Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche
Der ergänzende Verzehr der Superoxid-Dismutase ist zum prophylaktischen Schutz vor vorzeitiger Zellalterung grundsätzlich und im Besonderen bei erhöhter Aussetzung oxidativer Belastungen indiziert.
Beispiele sind
• Tabakkonsum
• übermäßige Belastungen durch ultraviolette Strahlen
• Stress
• Sport resp. intensive körperliche Anstrengungen

Therapeutisch wird SOD eingesetzt bei
• chronischen-degenerativen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 und rheumatischen Erkrankungen (Arthrose, Arthritis)
• chronischer und akuter Immunschwäche

Übermäßige Belastungen durch ultraviolette Strahlen verringern den Gehalt an Superoxid-Dismutase in der Haut. Zudem sinkt die Körperproduktion von SOD naturgemäß mit steigendem Alter. Weitere Einflussfaktoren wie z.B. Homocystein können zur Verringerung des Gehaltes an SOD beitragen.
Die meisten Effekte von SOD basieren auf der herausragenden Wirksamkeit, den Körper vor Zellzerstörung durch freie Radikale zu schützen.

Übermäßige Belastungen durch ultraviolette Strahlen verringern den Gehalt an Superoxid-Dismutase in der Haut. Zudem sinkt die Körperproduktion von SOD naturgemäß mit steigendem Alter. Weitere Einflussfaktoren wie z.B. Homocystein können zur Verringerung des Gehaltes an SOD beitragen.
Wirkungen
Schutz vor Zivilisationserkrankungen
SOD wirkt allen radikalinduzierten Erkrankungen entgegen. Chronisch-degenerative Erkrankungen, die so genannten Zivilisationserkrankungen, wie Krebserkrankungen, Morbus Alzheimer und größtenteils auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. Arteriosklerose), werden in Ihrer Entstehung durch die Belastung mit Freien Radikalen gefördert. Das erhöhte Vorkommen von Sauerstoffradikalen führt zur so genannten Lipidperoxidation (Schädigung von Fetten im Blut) und ist damit Ursache für die genannten Erkrankungen.

Schutz vor diabetischen Folgeschäden
Eine Folge von Diabetes mellitus ist gesteigerter oxidativer Stress. Die erhöhten Blutzuckerwerte führen zu einem Mangel an Antioxidantien. SOD beugt durch die Deaktivierung der Freien Radikale den typischen diabetischen Folgeschäden wie z.B. Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, der Beine, der Makula (Augen) vor.

Schutz vor Osteoporose, Arthrose und Arthritis
Aggressive Superoxidradikale aktivieren die Tätigkeit der Osteoklasten (knochenabbauende Zellen). SOD wirkt durch die Superoxid-Entgiftung der Osteoporoseentstehung entgegen.
Freie Radikale schwächen zudem das Gewebe, weshalb SOD auch bei Arthrose und Arthritis eingesetzt wird. Wissenschaftliche Studien mit Arthrose- resp. Arthritis-Betroffenen zeigten auf, dass SOD Entzündungen und Schwellugen vermindert, die Beweglichkeit fördert und schmerzlindernd wirkt.

Schutz der Augen
In den Augen ist Superoxid-Dismutase ebenfalls in hoher Konzentration enthalten, wo sie ihre antioxidativen Wirkungen entfaltet und damit u.a. vor der AMD, der Altersbedingten Makuladegeneration, schützt .

Immunstärkung und beschleunigte Regeneration
SOD stärkt die körpereigene Immunabwehr. Zudem werden Regenerationsprozesse aktiviert. Beispiel: Durch Strahlentherapien belastete Gewebe, können nach der Gabe von SOD teilweise regeneriert werden. Ebenso wird die Funktion des Herzmuskels nach einem Herzinfarkt durch die Superoxid-Dismutase gestärkt.

Unterstützung von Entgiftungsprozessen
SOD ist bei der Entgiftung von Schwermetallen wie z.B. Quecksilber beteiligt. Erhöhte Schwermetallwerte finden sich bei vermehrter oxidativer Belastung sowie nach körperlichem Training.

Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Zufuhrempfehlung
Die tägliche Dosierung von Superoxid-Dismutase sollte bei 250 bis 750 mg liegen.

 

Literaturquellen

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Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu SOD

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