Archiv der Kategorie: Brustkrebs

BROCCOLI (INDOL-3-CARBINOL)

Broccoli: Quelle des Phyto-Schutzstoffs Indol-3-Carbinol

 

Beschreibung

Broccoli und andere Kohlgemüse aus der Gruppe der Kreuzblütler (Cruciferae) zählen zu den Nahrungsmitteln, deren Bedeutung in der Prävention in zahlreichen Studien seit 1960 nachgewiesen wurde. Diese Wirkungen basieren insbesondere auf einen speziellen Inhaltsstoff: dem Indol-3-Carbinol. Indol-3-Carbinol ist ein Phytohormon der Gruppe Indole und ein Stoffwechselprodukt der Glucosinolate (Sekundäre Pflanzenstoffe). Indol-3-Carbinol unterstützt die körpereigene Abwehr mit seinen ausgeprägt antioxidantischen und antikarzinogenen (krebshemmenden) Fähigkeiten. Es steuert als Phytoöstrogen hormonabhängigen Krebserkrankungen entgegen, kann Giftstoffe aus der Umwelt unschädlich machen und die Leber bei der Entgiftung unterstützen. Besonderes Augenmerk wird auf die Phytoöstrogenwirkung von Indol-3-Carbinol und der Bedeutung für die Entstehung hormonabhängiger Tumorarten, wie Brust- und Prostatakrebs, gelegt. Das Glucosinolat Indol-3-Carbinol wird über die Magenschleimhaut rasch resorbiert und in der Leber verstoffwechselt. Bei oraler Zufuhr werden bereits nach ca. 2 Stunden die höchsten Konzentrationen im Blut und nach 2-4 Stunden eine maximale Urinausscheidung erreicht.

Anwendungsbereiche und Wirkungen

Anwendungsbereiche

Bindung krebsauslösender Stoffe
Indol-3-Carbinol ist in der Lage, die Bindung, Unschädlichmachung und Ausscheidung von Karzinogenen (krebsauslösenden Stoffen) wie z.B. Amine, Dioxine und Aflatoxine, zu fördern und damit die Schädigung der DNA (zelluläre Erbsubstanz) zu verhindern.

Hemmung hormonabhängiger Tumorarten
Indem es die Umwandlung von Östrogen in einen kanzerogenen Stoff verhindert, hemmt Indol-3-Carbinol die Entstehung hormonabhängiger Tumorerkrankungen also Brust-, Gebärmutterschleimhaut-, Prostata- und Darmkrebs.

Unterstützung der Leber
Indol-3-Carbinol regt die Bildung von Gluathion in den Hepatozyten (Leberzellen) an, einer Substanz, die für die Unterstützung der Leber bei der Unschädlichmachung und Entgiftung aufgenommener Umweltschadstoffe notwendig ist.

Antioxidant und Immunstärker
Stark antioxidative Fähigkeiten sowie die Aktivierung entgiftender Enzyme und direkt immunmodulatorische Effekte sind ebenfalls Eigenschaften von Indol-3-Carbinol.

Hilfreich bei Fibromyalgie und dem Müdigkeitssyndrom
Behandlungsunterstützend hat sich Indol-3-Carbinol bei der Linderung von Symptomen
der Muskel-Nervenerkrankung Fibromyalgie und des chronischen Müdigkeitssyndroms
(CFS) bewährt.
Zufuhrempfehlungen und Hinweise

Die Aufnahme von Indol-3-Carbinol aus der Nahrung ist hinsichtlich präventiver Effekte unzureichend. Indol-3-Carbinol ist wie alle Glucosinolate hitzeempfindlich.
100 g erhitzter Broccoli enthalten durchschnittlich nur noch 21 mg Glucosinolate, unerhitzt (roh) sind 51 mg Glukosinolate enthalten. Zu geringer Gemüse- sowie seltener Rohverzehr haben eine täglichen Durchschnitts-Aufnahme von nur 43 mg Glukosinolaten zum Ergebnis.
Aufgrund dieser geringen Aufnahme von Indol-3-Carbinol mit der üblichen Nahrung, kann die Ergänzung in Form von Broccoli Extrakt zur vorbeugenden Stärkung der Abwehr grundsätzlich empfohlen werden.

Besonders zur Ergänzung mit dem Immunstärker Indol-3-Carbinol wird geraten bei:

• einseitiger Ernährung
• starkem Genussmittelkonsum
• Stress oder geschwächter Immunabwehr
• älteren Menschen
• chronischer Medikamenteneinnahme

Ein therapeutischer Einsatz von Indol-3-Carbinol kann für Fibromyalgie, dem chronischen Müdigkeitssyndrom sowie bei Brust- und Prostatakrebs erfolgen.

Zufuhrempfehlung
Zur Prävention werden täglich 400 mg Indol-3-Carbinol empfohlen. Therapeutisch sind höhere Dosen möglich.

Gegenanzeigen
Für Schwangere ist die Ergänzung mit Indol-3-Carbinol aufgrund der Einwirkung auf das weibliche Hormon Östrogen nicht geeignet.

Literaturquellen

1. Fahey, J., Zalcmann, A., Talalay, P.: The chemical diversity and distribution of glucosinolates and isothiocyanates among plants. Phytocheistry 56, S.5-51 (2000).
2. Kushad, M.M., Brown, A.F, et al.: Variation of glucosinolates in vegetable crops of Brassica oleracea. J. Agric. Food Chem. 47 S. 1541-1548 (1999).
3. Lee I., Han .F, Baeck J., et al.: Inhibition of MUCI expression of indole-3-carbinol.; Int J Cancer 109:810-16. (2004).
4. Mithen, R.F. et al.: The nutritional significance, biosynthesis and bioavailability of glucosinolates in human foods. J. Sci. Food Agric. 80 S. 967-984 (2000).
5. Nugon-Baudon, L., Rabot, S.: Glucosinolates and glucosinolate derivates: implications for protec-tion against chemical carcinogenesis. Nutr. Res. Rev. 7, S. 205-231 (1994).
6. Schmidt E., Schmidt N.: Leitfaden Mikronährstoffe. Orthomolekulare Prävention und Therapie, S. 61-64 (2004).

 

Weiterführende Quellen:

Wikipedia-Eintrag zu Indol-3-Carbinol

Indol-3-Carbinol-Artikel auf Vitaminwiki.net